29.04.2014 | 17:40:00 | ID: 17632 | Ressort: Umwelt | Klima

MeteoSchweiz: Klimabulletin vom Monat April 2014

Zürich (agrar-PR) - Der April 2014 war in der ganzen Schweiz deutlich zu mild und vor allem im Mittelland überdurchschnittlich sonnig im Vergleich zur Norm 1981‒2010. Die Niederschlagsmengen blieben im Mittelland verbreitet etwas, im Süden und im Engadin markant unter der Norm.
Einzig im südlichen Wallis, punktuell in der Westschweiz und am Alpennordhang wurden auch mehr als die durchschnittlichen Niederschlagsmengen gemessen.

Extrem milde und meist sonnige erste Monatshälfte

Anhaltend mild zeigten sich die ersten 14 Tage. Die Tagesmitteltemperaturen lagen mehrmals 5 bis 7 Grad über der Norm 1981–2010. Der Föhn trieb am 3. April in Altdorf die Tagesmitteltemperatur gar 10 Grad über den normalen Wert. Selbst während der Nacht verharrte die Temperatur hier bei knapp 16 Grad, und tagsüber kletterte sie auf rund 19 Grad.

Die erste Monatshälfte war meist sonnig. Dichte Bewölkung überzog die Schweiz vom 3. bis 5. April. An diesen Tagen lag erneut viel Saharastaub in der Luft. Bereits im Februar gelangte eine mit Saharastaub stark beladene Luftmasse nach Mitteleuropa und in die Schweiz. Wenig Sonne gab es auch am 8. April, als die erste Gewitterfront des Jahres die Alpennordseite überquerte.

Abkühlung und Schneefall bis in tiefe Lagen

Ab Monatsmitte floss kühle Luft aus Norden und Nordosten zur Schweiz. Am 18. April (Karfreitag) wurde die Schweiz am Nachmittag von einer aktiven Kaltfront erfasst und in der Nordostschweiz sank die Schneefallgrenze rasch in tiefe Lagen. Mit dem Einsatz der Niederschläge fiel die Temperatur innerhalb nur einer Stunde um mehrere Grad, so in St. Gallen von 6 Grad auf 0 Grad. Am 18. und 19. April lagen die Tagesmitteltemperaturen verbreitet 3 bis 5 Grad unter der Norm 1981-2010.

Sommerlich im Süden

Nach dem österlichen Wintereinbruch kam die Wärme und die Sonne zurück. Die Tagesmitteltemperaturen bewegten sich vom 22. bis 25. April wieder verbreitet 3.0 bis 5.5 Grad über der Norm 1981–2010. Die Höchsttemperaturen erreichten im zentralen Wallis und im Tessin 23 bis 25 Grad, im Mittelland 19 bis 23 Grad.

Ausgiebige Niederschläge mit erneuter Abkühlung

Bis zum 24. April fielen in der Schweiz nur gerade 15 bis 50 Prozent der normalen April-Niederschläge. Eine Niederschlagsperiode, eingeleitet mit lokal heftigen abendlichen Gewitterregen am 25. April, brachte dann aber praktisch überall größere Niederschlagsmengen. Verhältnisweise wenig erhielten der Bodenseeraum sowie große Teile Graubündens. In der zugeflossenen kühlen Luft sank die Schneefallgrenze regional unter 1.000 m. In höheren Lagen kam teilweise mehr als ein halber Meter Neuschnee zusammen. Im oberen Wallis schneite es bis hinunter auf den Talboden. Brig auf knapp 700 m zeigte sich im weißen Winterkleid.

Blühende Obstäume, grüne Wälder - 10 bis 20 Tage früher als im Mittel

Anfang April konnten blühende Kirschbäume, Löwenzahn und Wiesenschaumkraut beobachtet werden, bald gefolgt von der Blüte der Birnbäume und ab Mitte Monat auch jener der Apfelbäume. Die Wälder ergrünten im Lauf des Monats zunehmend, beginnend mit dem Nadelaustrieb der Lärchen Anfang des Monats bis zur Blattentfaltung der Buchen ab Mitte April. Die Kirschbäume blühten Mitte April bereits in Höhenlagen von 1.000 m. Ende April lagen Meldungen der Blattentfaltung der Buche aus 750 m vor und die Lärchen trieben ihre Nadeln in Höhenlagen von 1.200 m aus.

Die Vegetationsentwicklung aller Frühlingspflanzen fand in diesem Jahr früh bis sehr früh statt. Der Vorsprung auf das Mittel von 1981-2010 beträgt rund 10 bis 20 Tage. Beobachtet man im Mittel von 1981-2010 die Apfelblüte erst in der letzten Aprilwoche, so begann sie in diesem Jahr im Mittelland verbreitet zwischen dem 10. und 17. April. Auch die Blattentfaltung der Buchen findet im Mittelland im Mittel erst in der letzten Aprilwoche statt. In diesem Jahr wurde sie häufig zwischen dem 12. und 20. April beobachtet, rund 10 Tage früher als normal. Der Vorsprung der Vegetation ist in der ganzen Schweiz ähnlich, es lassen sich keine bedeutenden regionalen Unterschiede feststellen. (MeteoSchweiz)
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