13.06.2013 | 09:55:00 | ID: 15251 | Ressort: Umwelt | Klima

Minister Backhaus: Anhaltend hoher Wasserstand bedroht Deiche

Schwerin (agrar-PR) -

Am Pegel Dömitz stagnierten die Fluten der Elbe am Dienstagnachmittag bei 7,20 Meter, in Boizenburg stiegen sie auf 7,30 Meter. Damit steht das Wasser 40 bzw. 50 Zentimeter höher als das sogenannte Bemessungshochwasser von 6,80 m, für das die Dämme ausgelegt sind.

Eine solche Hochwasserlage habe Mecklenburg-Vorpommern noch nicht zu bewältigen gehabt, so Umweltminister Dr. Till Backhaus. "Wenn auch für die nächsten Tage konstante bzw. nur geringfügig höhere Pegelstände erwartet werden, so ist die Gefahr für die nächsten fünf bis sieben Tage noch nicht gebannt", warnt er. "Der lang anhaltende, hohe Wasserstand über der Bemessungsgrenze kann den Deichen stark zusetzen. Durch den immensen Druck dringt das Wasser ein und weicht die Deiche auf."

Hauptaufgabe sei jetzt die Überwachung der Deiche. Dafür sind derzeit 2800 Einsatzkräfte an der Elbe im Hochwassereinsatz. Ihnen stehen aus dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz sowie den nachgeordneten Einrichtungen (StALU und LUNG) 40 Mitarbeiter – teilweise in 12-Stunden-Schichten – vor Ort als Fachberater im Einsatz. Der Minister spricht allen Aktiven an den Elbedeichen, die mit Engagement und Kompetenz im Einsatz sind, seinen ganz persönlichen Dank aus.

Am Dienstagvormittag waren die Flutpolder an der Sude, die eine Fläche von insgesamt 2.712 ha umfassen, aufgrund der niedrigen Wasserstände in der Sude noch nicht geflutet. Hier ist das Augenmerk darauf gerichtet, dass die aus statischen Gründen kritische Wasserstandsdifferenz von 2,20 m zwischen Elbe und Sude nicht überschritten wird.

Die Deiche im Land, seien in gutem Zustand, betont der Minister, auch dank der umfassenden Investitionen seit 1991 von 96 Millionen Euro. Jetzt komme es darauf an, die Abflusssysteme zu ertüchtigen. "So hat der Bewuchs im Vorland der Elbe beim Hochwasser 2002 einen Aufstau von 45 cm bewirkt. Um den Abfluss des Wassers zu verbessern, sind Rodungen bzw. Auslichtungen auf insgesamt 35 ha erforderlich. Auch die Schaffung von Flutrinnen und Flächenabgrabungen gehören dazu."

"Die vergangenen 15 Jahre haben gezeigt, dass wir uns alle drei, vier Jahre auf solche Hochwasser-Szenarien einstellen müssen", so Dr. Backhaus. "Um darauf vorbereitet zu sein, müssen u. a. die Durchflusssysteme von derzeit 4.000 m3/s auf 4.545 m3/s umgestaltet werden. Dazu müssen wir die Deiche um 30 bis 70 cm erhöhen."

Doch der Hochwasserschutz an der Elbe sei keine Aufgabe, die ein Bundesland oder ein Land allein bewältigen könne. "Von der Quelle bis zu Mündung müssen die Maßnahmen koordiniert und abgestimmt werden", unterstrich der Minister. (PD)

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