09.05.2016 | 08:00:00 | ID: 22275 | Ressort: Umwelt | Klima

Mit steigenden Temperaturen steigt auch die Waldbrandgefahr in Brandenburgs Wäldern

Potsdam (agrar-PR) - Am Wochenende wird in allen Landkreisen die zweithöchste Waldbrandbrandgefahrenstufe erwartet. In einigen Landkreisen kann es sogar sein, dass die höchste Stufe 5 ausgerufen wird.
Die Sonne und die steigenden Temperaturen lassen es wieder in den märkischen Kiefernwäldern brenzlig werden.

Es wird voraussichtlich trocken bleiben und die Waldbrandgefahr wird über das Wochenende weiter zunehmen. Brandenburg verfügt über eine Waldfläche von rund 1,1 Millionen Hektar. 70 Prozent davon sind Kiefernflächen, die besonders brandgefährdet sind. Leichte Sandböden und geringe Niederschläge tragen ebenfalls zur hohen Brandgefährdung bei. Ein Drittel aller Waldbrände Deutschlands ereignen sich in Brandenburg. Die EU stuft Brandenburg in die höchste Waldbrandgefahrenklasse ein und stellt es damit auf die gleiche Stufe wie Südeuropa.

Mit insgesamt 315 Waldbränden und einer Schadfläche von 321 Hektar (da ist die Fläche von ca. 450 Fußballfeldern) war Brandenburg 2015 bundesweit am stärksten betroffen. Auch in 2016 erwarten die Forstleute wieder eine hohe Zahl an Bränden. Die trockenen Jahre 2014 und 2015 machen sich im märkischen Sand schnell bemerkbar. Die Grundfeuchtigkeit in den Böden fehlt. So trocknet der sandige Boden bei Sonneneinstrahlung schneller aus und damit steigt auch die Waldbrandgefahr. Im Jahr 2016 hat der Landesbetrieb Forst Brandenburg bereits 42 Waldbrände in der Statistik zu verzeichnen.

Erste Waldbrände fordern Einsatzkräfte von Feuerwehr

Bereits zu Himmelfahrt gingen in einigen Orten die Sirenen. So gab es Waldbrände in Ziltendorf bei Eisenhüttenstadt mit einem Hektar und bei Massow, unmittelbar auf der Kreisgrenze zwischen Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming. Hier standen 5.000 Quadratmeter Waldboden in Flammen. Bereits 2013 hat es unweit des gestrigen Brandortes schon mal einen großen Waldbrand gegeben, der die Feuerwehren mehrere Tage beschäftigt hat. Erneut war es vermutlich die Entzündung alter Munition, die den Waldbrand mitten in einem Altholzbestand ausgelöst hat. Hier kamen Feuerwehren aus beiden Landkreisen zum Einsatz.

Flächendeckende Waldbrand-Früherkennung

Brandenburg setzt weiterhin auf eine Kameraüberwachung der großflächigen Kiefernwälder. Mit 109 optischen Sensoren wird der Wald automatisiert nach aufsteigenden Rauchwolken abgescannt. Speziell geschulte Mitarbeiter des Landesbetriebes Forst Brandenburg werten die in den Waldbrandzentralen des Forstbetriebes eingehenden Alarmmeldungen aus. Bestätigt sich der Verdacht eines Waldbrandes erfolgt eine direkte Information an die zuständige Leitstelle der Feuerwehr. Mit der modernen Technik kann binnen weniger Minuten der Brandort genau lokalisiert werden.

Waldbrandüberwachung über Grenzen hinweg

Brandenburg hat im Waldgesetz festgeschrieben, dass das Land diese moderne Technik zur Waldbrandfrüherkennung einsetzt und unterhält. Nicht nur in Brandenburg, sondern auch den waldbrandgefährdeten Regionen der benachbarten Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern kommt die Technik zum Einsatz. Aber auch über die Grenzen hinaus ist das in Brandenburg bewährte System zur Waldbrandfrüherkennung ein nachgefragtes High-Tech-Produkt. Das durch ein Berlin-Brandenburger Unternehmen vertriebene Produkt ist bereits in mehr als 20 Ländern im Einsatz.

Brandenburger Waldknigge

Wegen der hohen Brandgefahr sollte alles unterlassen werden, was zu einem Brand im Wald und in der Feldflur führen könnte. Der kleinste Funke kann eine Katastrophe auslösen. Menschliches Handeln verursacht mehr als 90 Prozent aller Waldbrände mit bis zu 99 Prozent der Schäden.

Es ist jetzt die Vorsicht und Aufmerksamkeit aller gefragt: Keine Kippen aus dem Autofenster werfen, kein Rauchen, Grillen oder Feuer machen im Wald oder in der Nähe von Wäldern. Das unbefugte Befahren des Waldes mit Autos ist verboten. Auch heiße Auspuffteile können bereits Brände verursachen, wichtige Zufahrtswege für die Feuerwehr, gerade in der Nähe von Badestellen, werden oft zugeparkt.

- Rauchen im Wald und in der Feldflur unterlassen!

-  Im und am Wald (Mindestabstand 50 Meter) kein Feuer entzünden! Dazu gehört auch das Grillen an Seeufern.

- Keine glimmenden Zigaretten aus dem Auto werfen!

- Brände sofort der Feuerwehr (Notruf 112) oder der Polizei (Notruf 110) melden

Das Brandenburger Forstministerium informiert über seine Internetseite über die jeweils aktuell geltenden Waldbrandgefahrenstufen, die seit 2014 bundesweit in fünf Stufen erfasst werden. (mlul-brandenburg)
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Frau Dr. Dagmar Schott
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Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
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