Wien (agrar-PR) -
Nach ein paar Tagen mit spätsommerlichem Wetter zu Beginn des Monats kehrte der Herbst wieder zurück. Nachdem der Herbst in der Mitte des Vormonats Österreich kurz besuchte, kletterten die Temperaturen wieder auf überdurchschnittliche Werte und Anfang Oktober konnten noch einige Sommertage genossen werden. Nach einem Kaltfrontdurchgang vom 5. auf den 6. stellte sich das Wetter nachhaltig um und verlief herbstlich kühl und teils regnerisch. Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert war der Oktober 2011 in Österreich um 0,1 °C zu kalt. In weiten Teilen des Bundesgebietes wurde im Vergleich zum Normalwert um 40 bis 80 Prozent mehr Niederschlag registriert, stellenweise sogar um bis zu 150 Prozent. Mit dem Kaltlufteinbruch erreichten auch die ersten ergiebigen Schneefälle das Land. Stellenweise schneite es auch bis in tiefe Tallagen.
Ausgeglichene TemperaturbilanzVon Vorarlberg bis ins Burgenland blieb das Oktobermittel mit +/-0,5 °C im Bereich der 30-jährigen Mittelwerte. Einzig im Innviertel war es mit 0,8 °C etwas zu warm, und auf den Bergen um rund 1 °C zu kalt. Relativ am wärmsten war es in diesem Oktober in Gmunden (OÖ) mit +0,9°C zum vieljährigen Mittel von 8,9 °C. Die höchste Temperatur wurde am 4. d.M. in Neusiedl/See (B) mit 27,9 °C erreicht. Der im Mittel absolut wärmste Ort war mit 11,1°C die Wiener Innenstadt. Die größte negative Abweichung zum Temperaturmittel 1971-2000 zeigte die Wetterstation in Nauders (T). Hier war es um 1,5°C kälter als in einem normalen Oktober. Abgesehen von den Bergstationen wurde die kälteste Temperatur in diesem Monat am 22. in Galtür mit -10,1 °C erzielt.
Bis zu 150 Prozent mehr NiederschlagNach einer Trockenperiode, die vom 21. September bis zum 5. Oktober andauerte, in der es in ganz Österreich keine Niederschläge gab, entwickelte sich der Oktober zu einem regelrechten herbstlichen Regenmonat. Nahezu alle ZAMG-Wetterstationen verzeichneten ein Plus zu den vieljährigen Mittelwerten. Um 25 bis 75 Prozent mehr Niederschlag fielen in Vorarlberg, im Tiroler Oberland, Teilen Salzburgs, Oberösterreichs und Kärntens und in der Obersteiermark. Im Tiroler Unterland, Pinzgau, Salzkammergut, in der Phyrn-Eisenwurzen-Region, in Teilen des Wald- und Mühlviertels sowie westlich von Wien fiel im Verhältnis zu den klimatologischen Mittelwerten sogar um 75 bis 130 Prozent mehr Niederschlag. St. Pölten zeigt mit 146 Prozent mehr Niederschlag (93 mm) den relativ höchsten Wert des Bundesgebiets. Die absolut größter Niederschlagsmenge des Oktobers 2011 fiel auf der Rudolfshütte im Bundesland Salzburg mit 240 mm (+55 %).
Schneefall bis in TallagenMit der markanten Abkühlung nach der langanhaltenden Schönwetterphase, schneite es am Ende des ersten Monatsdrittels bis in tiefe Tallagen. So wurde z.B. in Lofer (S, 625 m) am 9. d.M. eine 2 cm dicke Schneedecke beobachtet. Vom 7. weg wuchs auch die Schneedecke auf der Rudolfshütte (2304 m) bis zum 9. von 0 auf 70 cm und erreichte somit durchschnittliche Oktoberwerte. Vom 19. auf den 20. sorgten neuerliche Schneefälle für eine Schneedecke bis in höher gelegene Täler, wie z.B. in Bad Gastein (S) mit 5 cm.
Überdurchschnittlich viel SonneTrotz des Niederschlagsüberschusses im Oktober 2011, war es in weiten Teilen des Landes überdurchschnittlich sonnig. 10 bis 30 Prozent mehr Sonne als üblich schien in Vorarlberg, Nordtirol, Tennen- und Flachgau, Oberösterreich und Wald- und Weinviertel. Spitzenreiter der relativen Sonnenstatistik war Kremsmünster (ca. 160 Stunden) mit rund 35 Prozent oder 40 Stunden mehr Sonnenschein. Am längsten schien die Sonne in diesem Oktober mit rund 195 Stunden am Patscherkofel (T). Südlich der Linie Kitzbühl - Mariazell - Wien schien die Sonne den vieljährigen Mittelwerten (+/- 10 %) entsprechend. (zamg)
