15.11.2012 | 00:20:00 | ID: 13915 | Ressort: Umwelt | Klima

Regionale Antworten auf Klimawandel gefunden

Dresden (agrar-PR) - Kupfer: Kommunen müssen sich auf Herausforderungen einstellen

Umweltminister Frank Kupfer hat heute (14. November 2012) erneut auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass sich Städte und Gemeinden auf den Klimawandel und seine Folgen einstellen. „Die Vorzeichen sind eindeutig", sagte der Minister auf der 4. REGKLAM-Regionalkonferenz im Sächsischen Landtag in Dresden. „Der Klimawandel kommt und wird für Sachsen vor allem höhere Temperaturen, weniger Regen im Sommer, Trockenheit und vermehrt extreme Wetterereignisse bringen. Auf diesen Klimawandel müssen wir uns vorbereiten."

Bei der Konferenz im Landtag werden Ergebnisse des Klimaforschungsprojektes REGKLAM (Regionales Klimaanpassungs-programm Modellregion Dresden) vorgestellt, das sich mit den Herausforderungen des Klimawandels in der Region Dresden beschäftigt hat. Die Studie gibt Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der Region Dresden, damit diese sich rechtzeitig und umfassend auf die unvermeidbaren Veränderungen im Zuge des Klimawandels einstellen können.

So sollen Gebäude für den Klimawandel fit gemacht werden, indem sie durch effiziente Speicher unter dem Haus passiv gekühlt werden. Grün- und Freiflächen sollen in ihrer Größe, Struktur und Vegetation so geplant werden, dass sie in Hitzeperioden tags und nachts eine optimale Abkühlungswirkung für ihre Umgebung entfalten. Außerdem müssen städtische Entwässerungssysteme durch Rückstausicherungssysteme und eine dezentrale Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser an drohende extreme Starkregen angepasst werden. Schließlich sind die voraussichtlich vom Klimawandel besonders betroffenen wasserabhängigen Ökosysteme zu stabilisieren sowie geschützte Biotope und Schutzgebiete großräumig zu vernetzen, um klimawandelbedingte Wanderungs-bewegungen von Pflanzen- und Tierarten zu unterstützen. Für die Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in der Region ist es wichtig, sich künftig auf Anpassungsmaßnahmen einzustellen, die das Gebäude, die Produktionsanlagen und die Energie- und Wasserversorgung betreffen.

„Mit diesen Vorschlägen leistet das REGKLAM-Forschungsprojekt einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel", sagte der Minister. „Bevor wir die Ergebnisse der Studie von Dresden auf andere Städte übertragen können, müssen wir sie mit regionalen Entscheidungsträgern und Akteuren diskutieren und auf ihre Praxistauglichkeit überprüfen. Damit wollen wir heute auf dem Regionalforum beginnen."

REGKLAM ist eines von sieben Modellprojekten in Deutschland, die sich mit regionalspezifischen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel beschäftigen. Hinter REGKLAM stehen diese sieben Projektpartner, die gemeinsam Lösungsvorschläge für Unternehmen, Institutionen und Bürger in der Modellregion Dresden erarbeitet haben: Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V., Technische Universität Dresden, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Leibniz-Institut für Troposphärenforschung e. V., Landeshauptstadt Dresden, Dresdner Grundwasserforschungszentrum e. V. und die Stadtentwässerung Dresden GmbH. Zum REGKLAM-Netzwerk, das sich seit 2008 etabliert hat, gehören aber noch mehr Akteure aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft – unter anderem auch das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, der Staatsbetrieb Sachsenforst und die Landestalsperrenverwaltung.

„Dieser Verbund von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung ist einzigartig und die große Stärke von REGKLAM", so Kupfer. „Die Herausforderungen, vor die uns der Klimawandel stellt, können wir nur gemeinsam lösen. Deshalb ist es wichtig, dass das entstandene Netzwerk auch nach dem Ende des Projektes weiter bestehen bleibt und die Partner den Klimawandel im Blick behalten." Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert das fünf Jahre dauernde Forschungsprojekt mit elf Millionen Euro. Mitte 2013 ist REGKLAM offiziell beendet. (SMUL)

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