06.04.2011 | 14:35:00 | ID: 8990 | Ressort: Umwelt | Klima

Remmel: Klimaschutz ist Wirtschaftsmotor

Düsseldorf (agrar-PR) - NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel sieht in einem ambitionierten Klimaschutz große Wachstumschancen für die deutsche Wirtschaft.
„Klimaschutz ist nicht nur eine ökologische Herausforderung, sondern auch eine ökonomische Chance. In diesem Segment entstehen riesige Märkte“, sagte der Minister bei seinem Besuch der diesjährigen Hannover Messe. Dazu sei aber ein technologischer und industrieller Sprung notwendig. Remmel: „Dieser Sprung wird kommen und viele Unternehmen haben diese Chance schon erkannt.“

Als prominentes Beispiel nannte er den Münchener Siemens-Konzern, der zu den großen Ausstellern auf der Hannover Messe gehört und dessen Chef, Peter Löscher, den Klimaschutz als Wachstumstreiber für die deutsche Wirtschaft bezeichnete. „Wer heute noch auf Technologie und Geschäftsfelder setzt, die vor allem ins Industriemuseum gehören, wird in Zukunft zu den Verlierern gehören. Die Gewinner werden die Firmen sein, die auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz setzen“, sagte der Minister.
Die Landesregierung will NRW zum Vorreiter nicht nur beim Klimaschutz machen. „NRW soll auch zum Technologieführer bei den erneuerbaren Energien werden“, sagte der Minister.

NRW sei das Herzstück der deutschen Industrie. Remmel: „Wir sind stark im Maschinenbau. Wir sind stark beim Stahl und anderen Metallen. Wir sind stark im Anlagenbau. Wir sind stark in der chemischen Industrie. Das sind die besten Voraussetzungen, um gemeinsam nun eine weitere, vor uns liegende Herausforderungen zu meistern: die nachhaltige und entschlossene Transformation unserer Wirtschaft, auch der Energiewirtschaft.“

Klimaschutz bedeute eine Re-Industrialisierung nach Jahren, in denen ausschließlich auf den Finanz- und Dienstleistungssektor gesetzt wurde. Ambitionierter Klimaschutz sei ein Garant für den Zuwachs von Jobs. Laut einer Untersuchung des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) in Münster haben in 2009 in der regenerativen Energiewirtschaft in Nordrhein-Westfalen rund 24.000 Beschäftigte einen Umsatz von rund sieben Milliarden Euro erzielt. Das bedeute, so der Minister, trotz der Wirtschaftskrise in 2009 gegenüber 2008 einen Zuwachs von sieben Prozent bei den Beschäftigten und von sechs Prozent beim Umsatz.

Den größten Zuwachs bei den Beschäftigten verzeichnete die Solarbranche mit einem Wachstum von rund 30 Prozent auf etwa 6.700 Beschäftigte, dicht gefolgt von der Windbranche mit 6.600 Beschäftigten (2008: ca. 6.300 Beschäftigte). Prognosen zufolge, so Minister Remmel, könnte die Zahl bis 2020 bundesweit auf etwa 500.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sektor Umweltwirtschaft ansteigen. Remmel: „Damit wären in Zukunft mehr Menschen im Bereich der Umweltwirtschaft beschäftigt als heute in der Chemieindustrie.“

Die zunehmende Bedeutung des Themas nachhaltige Energieversorgung für die Industrie spiegelt sich auch auf der Hannover-Messe, der weltgrößten Industriemesse, wider. Auf vier Leitmessen werden hier die neuesten Entwicklungen über die gesamte energiewirtschaftliche Wertschöpfungskette von der Bereitstellung über Lieferung, Übertragung, Verteilung bis hin zu Transformation und Speicherung von Energie gezeigt. Das Schwerpunktthema "Smart efficiency" zieht sich wie ein roter Faden durch alle Themenbereiche der Industriemesse.
 
Am 5. und 6. April wird Klimaschutzminister Johannes Remmel die Gelegenheit nutzen, sich von der technologischen Leistungsfähigkeit der nordrhein-westfälischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu überzeugen und sich bei einem Messebesuch über die technologischen Neuheiten insbesondere bei den erneuerbaren Energien, Brennstoffzellen, Kraftwerkstechnik und der Elektromobilität zu informieren.
 
Das Land Nordrhein-Westfalen stellt mit den Clustern EnergieRegion.NRW, EnergieForschung.NRW sowie der EnergieAgentur.NRW auf dem NRW-Gemeinschaftsstand E60 in Halle 27 Ideen für Energie und Klimaschutz vor. Mit dabei sind 20 Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen, die ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. 
 
Die innovativen Entwicklungen und Produkte unterstreichen eindrucksvoll die Aussage zahlreicher Studien, dass Atomausstieg und ambitionierter Klimaschutz gleichzeitig möglich sind. Die Messe zeigt, dass die Voraussetzungen dazu vorhanden sind und dass nordrhein-westfälische Unternehmen und Forschungseinrichtungen einen wichtigen Beitrag leisten können. (PD)
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