02.06.2011 | 05:53:00 | ID: 9683 | Ressort: Umwelt | Klima

Sonnigster Frühling seit Beginn der Messungen

Wien (agrar-PR) - Seit dem Start der Sonnenscheinaufzeichnungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) im Jahr 1880 schien die Sonne in einem Frühling noch nie solange wie 2011.
Die Sonnenscheindauer lag im diesjährigen Frühling um durchschnittlich 41 Prozent über dem vieljährigen Mittel 1971-2000. „Der alte Rekord aus dem Jahr 2007 wurde somit um drei Prozent übertroffen“, resümiert Alexander Orlik, Klimatologe an der ZAMG in Wien.

Einhergehend mit den vielen Sonnenstunden war das österreichweite Temperaturmittel sehr hoch. Der Frühling 2011 war mit plus 1,9 °C zum vieljährigen Mittel der sechstwärmste seit Beginn der Messungen im Jahr 1767.

Wo viel Sonne ist, ist wenig Regen. Das vergangene Frühjahr gehört mit einem Minus von 25 Prozent zum Normalwert zu den niederschlagsärmsten der letzten 20 Jahre.


Neue Rekorde beim Sonnenschein

Die Sonnenausbeute war im vergangenen Frühjahr in ganz Österreich außergewöhnlich. An vielen Stationen wurden neue Rekorde aufgestellt. So schien die Sonne im Frühling in Innsbruck seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1906 mit rund 795 Stunden (+50 %) noch nie so lang. Neue Rekorde wurden aber z.B. auch in Bad Gleichenberg (745 h), Bad Ischl (598 h), Graz (754 h) oder am Sonnblick (642 h) aufgestellt. 803 Stunden lang schien die Sonne in Neusiedl/See (B) und somit am absolut längsten im gesamten Bundesgebiet. Dies ist ein Plus zum vieljährigen Mittel von 39 Prozent. In Neusiedl schien die Sonne nur im Frühling 2007 um eine Stunde länger.


Außergewöhnlich warm im Westen

In Vorarlberg und Nordtirol verlief der Frühling 2011 im Vergleich zum Mittel 1971-2000 um 2,5 °C zu warm. Hier ist dieser Frühling der drittwärmste seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1777. Die größte positive Temperaturabweichung zum vieljährigen Mittel wurde in diesem Frühling am Patscherkofel mit 3,1 °C erreicht. In den restlichen Regionen Österreichs bewegten sich die Anomalien zu den Mittelwerten zwischen 1,0 und 2,1 °C. Der absolut wärmste Ort war mit einem Temperaturmittel von 13,7 °C die Wiener Innenstadt. Hier wurde am 24. Mai mit 31,4 °C die höchste Temperatur in diesem Frühjahr gemessen.


Stellenweise nur halb so viel Niederschlag

Die Niederschläge der letzten Maitage konnten die Defizite noch leicht mildern, die Frühlingsniederschlagsmengen blieben trotzdem im Flächenmittel um etwa 25 Prozent hinter den Normalwerten zurück. Besonders wenig Niederschlag im Vergleich zum vieljährigen Mittel fiel zwischen den Ötztaler Alpen und den Hohen Tauern. In Obergurgl (T) erreichte die Niederschlagssumme nur 48 Prozent (95 mm) des Normalwertes. Um 20 bis 40 Prozent zu trocken verlief der Frühling 2011 im Tiroler Oberland, im Hausruck- und Traunviertel sowie in der Obersteiermark und in der Wachau.

Eine nahezu ausgeglichene Niederschlagsbilanz (über 80 % der Normalwerte) verzeichneten das Mühl-, Wald- und Weinviertel sowie Wien, das Burgenland, die Oststeiermark und Oberkärnten. Mit einem Plus von 20 Prozent ist Litschau (NÖ) der relativ niederschlagsreichste Ort des Bundesgebietes. Mit 400 mm Niederschlag vom 1. März bis 31. Mai 2011 ist die ZAMG-Station Loibl der absolut niederschlagsreichste Ort des Landes. In Krems (NÖ) blieb es mit einer Niederschlagsmenge von nur 65 mm (53 %) am absolut trockensten. (zamg)
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