14.03.2013 | 21:30:00 | ID: 14699 | Ressort: Umwelt | Klima

Staatssekretär Mark Weinmeister: „Dem Klimawandel einen Schritt voraus“

Wiesbaden (agrar-PR) - Hessen entwickelt frühzeitig Instrumente zur Sicherstellung der Wasserressourcen, Regionale Abschlusskonferenz des EU-Projekts WATER CoRe zu Wasserknappheit und Dürre
Das Land Hessen engagiert sich gemeinsam mit europäischen Partnern für die Sicherstellung der Wasserressourcen in Zeiten des Klimawandels. „Wasserknappheit tritt immer häufiger auf, mindestens elf Prozent der europäischen Bevölkerung und 17 Prozent des EU-Gebiets sind hiervon betroffen. Der Klimawandel wird die Probleme von Wasserknappheit und Dürre voraussichtlich weiter verschärfen", sagte Staatssekretär Mark Weinmeister anlässlich der regionalen Abschlusskonferenz des EU-Projekts WATER CoRe am 14.03.2013 in Wiesbaden. Um frühzeitig Instrumente dagegen zu entwickeln, arbeiten das Hessische Umweltministerium und das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) bereits seit drei Jahren gemeinsam mit sechs anderen Umweltministerien aus Europa und weiteren Partnern zusammen.

Ziel des Projekts der Europäischen Union ist, ein koordiniertes Handeln europäischer Regionen hinsichtlich Wasserknappheit und Dürre zu fördern. Auf der regionalen Abschlusskonferenz wurden die für Hessen bedeutsamen Ergebnisse und eine e-Learning Plattform, mit der alle im Projekt gewonnenen Informationen EU-weit zur Verfügung gestellt werden, einem Fachpublikum vorgestellt.

„Auch wenn Hessen grundsätzlich keine wasserarme Region ist und im Vergleich zu den Mittelmeerländern wenig von Wasserknappheit und Dürre betroffen zu sein scheint, ereignen sich auch in Hessen regelmäßig Trockenperioden, die saisonal und regional für Wasserstress sorgen", betonte Dr. Thomas Schmid, Präsident des HLUG, bei der Abschlussveranstaltung. Allein während der dreijährigen Laufzeit des WATER CoRe-Projekts hätten sich in Hessen drei Trockenperioden ereignet, in denen mehrfach Rekordwerte erreicht wurden.

Aktuelle Daten aus Hessen: Der Frühling 2011 war seit Messbeginn im Jahr 1881 der zweittrockenste Frühling in Deutschland, Hessen war dabei das trockenste Bundesland. Die extrem trockene Witterung hatte einen stark erhöhten Beregnungsbedarf und Ernteausfälle in der Landwirtschaft, Rekord-Niedrigwasser im Rhein und eine hohe Waldbrandgefahr in ganz Hessen zur Folge. Im Herbst 2011 war der November mit einem Niederschlagsdefizit von rund 97 Prozent der trockenste Monat seit Messbeginn. Im Februar 2012 war Hessen das zweittrockenste Bundesland mit einem Niederschlagsdefizit von etwa 65 Prozent. Der März 2012 war der 3.-trockenste März in Deutschland seit 1881. Auf der Grundlage regionaler Klimaprojektionen ist davon auszugehen, dass bei zunehmend trockeneren Sommern und fortschreitender Erwärmung die Trockenheitsproblematik in Hessen weiter zunehmen wird.

„Hessen profitiert von der Zusammenarbeit insbesondere bei der Steuerung der Wasserversorgung beim Gemüseanbau, der Klimawandelmodellierung, der Modellierung von Wasserabflüssen und dem Ermitteln von Umwelt- und Ressourcekosten durch Wassermangel und Dürre", beschrieb Weinmeister den Nutzen für das Land Hessen. Hessische Praxisbeispiele würden umgekehrt von sechs Partnerregionen übernommen. Eine Zusammenarbeit über das Projektende im April 2013 hinaus sei mit verschiedenen Partnern aus den europäischen Regionen vorgesehen.

Hintergrund: Das Projekt WATER CoRe steht für „Water Scarcity and Droughts; Coordinated Actions in European Regions" und bedeutet übersetzt „Wasserknappheit und Dürren; koordiniertes Handeln europäischer Regionen". 14 Projektpartner aus Aragon (Spanien), Emilia-Romagna (Italien), Covasna (Rumänien), Untere Theiß (Ungarn), Nord-Brabant (Niederland), Hérault (Frankreich) und Hessen haben sich seit Januar 2010 am Erfahrungsaustausch über den Umgang mit Wasserknappheit und Dürren in den verschiedenen Regionen Europas beteiligt. Das Projekt wird aus dem INTERREG IVC-Programm der Europäischen Union mit 2,55 Millionen Euro gefördert.

Fachliche Schwerpunkte des Erfahrungsaustauschs sind technische und ökonomische Werkzeuge zur Förderung rationeller Wassernutzung in verschiedenen Verbrauchssektoren, Instrumente zur Vermeidung von Schäden in Dürreperioden, Anpassungsstrategien zur Reduzierung nachteiliger Folgen des Klimawandels sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung zum nachhaltigen Umgang mit den Wasserressourcen.

Das Land Hessen bringt sich mit seinem Know-how in den Themen Grundwasserbewirtschaftung, Wassereinspar-Konzepte und Benchmarking in das Projekt ein. Der Schwerpunkt des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie liegt dabei auf seinen Forschungsaktivitäten im Bereich Klimawandel und Wasserwirtschaft.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf den Seiten des HLUG unter www.hlug.de in der Rubrik Wasser / Hydrologie, Wasserschutzgebiete / Klima und Wasserhaushalt / WATER CoRe. (hmuelv)
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Frau Ira Spriestersbach
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