Wiesbaden (agrar-PR) - Die hessische Umweltministerin Silke Lautenschläger hat die
Wirtschaft und die öffentliche Hand zu verstärkten Anstrengungen im
Klimaschutz aufgerufen. Die Landesregierung suche im Rahmen der
Nachhaltigkeitsstrategie für ein Modellprojekt je 100 Unternehmen und
Kommunen, die sich für wirksame Maßnahmen in diesem Bereich stark
machten, sagte die Ministerin am Donnerstag vor Vertretern aus
Wirtschaft und Politik in Calden (Kreis Kassel). Sie zeichnete die dort
ansässige Firma ZF-Luftfahrtechnik und den Gemeindevorstand der Kommune
für vorbildliche Leistungen mit dem Titel „Glanzlicht der Umweltallianz
Hessen“ aus.
„Der Klimawandel ist die große Herausforderung der Gegenwart. Wir
müssen heute die natürlichen Lebensgrundlagen, die wirtschaftliche
Entwicklung und die Lebensqualität der Bevölkerung nachhaltig sichern“,
hob Lautenschläger hervor. Das Land Hessen habe sich zum Ziel gesetzt,
Potentiale zur Energieeinsparung und zur Steigerung der
Energieeffizienz weiter auszuschöpfen und die Nutzung erneuerbarer
Energien voranzubringen. Damit solle der Ausstoß von Treibhausgasen
reduziert werden. Unternehmen haben nach ihren Worten die Chance, durch
neueste Technik bei der Energieeinsparung ihre Wettbewerbsfähigkeit zu
steigern.
Preisträger sind beispielgebende Vorbilder im praktischen Umweltschutz
Lautenschläger würdigte die Preisträger als „beispielgebende
Vorbilder im praktischen Umweltschutz“. Die Firma ZF-Luftfahrtechnik,
die am Flugplatz Kassel-Calden Hubschrauber-Antriebstechnik produziert,
setze auf ein effizientes Umweltmanagementsystem. Sie verzichte bei der
Entlackung von Bauteilen auf den Einsatz aggressiver Chemikalien.
Außerdem habe das Unternehmen Anlagen entwickelt, die bis zu 30 Prozent
weniger Energie verbrauchten als herkömmliche Maschinen. Die Firma ist
aus einem Zusammenschluss der Luftfahrtaktivitäten der ZF Zahnradfabrik
Friedrichshafen AG und der Henschel Flugzeug-Werke entstanden.
Die Gemeinde Calden zeichne sich durch großes Engagement für den
Umweltschutz und erneuerbare Energie aus. So setze man in der
nordhessischen Gemeinde nach der Modernisierung der zentralen
Wasserversorgungsanlage und der Installation von Zisternen zur
Wasserspeicherung verstärkt auf Wassereinsparung durch die Nutzung von
Brauchwasser. Die Kläranlagen seien verbessert worden. Außerdem setze
die Kommune auf Energieeinsparung und einen hohen Anteil erneuerbarer
Energie.
Hintergrund: Umweltallianz Hessen
In der im Jahr 2000 gegründeten Umweltallianz Hessen geht auf eine
gemeinsame Initiative von Landesregierung, Industrie, Handel und
Handwerk zurück. Die mehr als 1.000 Mitglieder, zu denen
Wirtschaftsverbände und Firmen sowie kommunale Spitzenverbände und
Kommunen zählen, setzen sich ein für eine nachhaltige Standortpolitik,
Abbau von Bürokratie, Verbesserung der Kommunikation zwischen
Verwaltung und Wirtschaft und die Sicherung des hohen Umweltstandards.
Dazu zählt der Hessische Klimapakt, der unter dem Dach der
Umweltallianz Hessen läuft.