11.01.2011 | 20:06:00 | ID: 7723 | Ressort: Umwelt | Klima

Umweltminister Aeikens informiert über Hochwasserlage: Höchste Alarmstufe an Saale und Elster

Magdeburg (agrar-PR) - Sachsen-Anhalt kämpft mit den Folgen der bereits im vierten Jahr nacheinander über dem Durchschnitt liegenden Niederschläge und der Schneeschmelze.
Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens sagte am Dienstag in Magdeburg, die Böden seien kaum noch aufnahmefähig. Das erschwere die fast flächendeckende Hochwassersituation im Land zusätzlich.

Schwerpunkte des Hochwassergeschehens seien derzeit vor allem die Einzugsgebiete der Saale mit ihren Nebenflüssen Unstrut, Weiße Elster und Bode sowie die Schwarze Elster. So gelte für die Saale in Halle, im Saalekreis, dem Landkreis Mansfeld-Südharz und dem Salzlandkreis die höchste Alarmstufe 4. Auch für die Schwarze Elster im Landkreis Wittenberg und die Weiße Elster in Oberthau haben die Behörden die Alarmstufe 4 ausgerufen.

Die Schwarze Elster führt bereits seit Ende September ununterbrochen Hochwasser. Am Sonntag kontrollierten Mitarbeiter des Landesbetriebes für Hochwasserschutz (LHW) zusammen mit den betroffenen Kommunen die Hochwasserschutzanlagen und wiesen die Deichwachkräfte ein.

In den Saaledeichen hat der LHW mittlerweile die Siele geschlossen, die Anlagen werden regelmäßig kontrolliert. Die Wasserstände der Mittleren Elbe werden von den hohen Zuflüssen aus Mulde und Saale beeinflusst. Hier gilt zurzeit noch die Meldestufe 1.  Das für den Hochwasserschutz der Landeshauptstadt wichtige Pretziener Wehr wird nach den jetzt vorliegenden Prognosen nicht vor dem 15. Januar gezogen.

Genaue Prognosen zum weiteren Verlauf des Hochwassers seien aber sehr schwierig, so Aeikens. Allein der Tauprozess werde von vielen Faktoren wie Schneerücklage, Verdunstungsrate und Niederschlagsverteilung gesteuert. Dazu kämen der Sättigungsgrad der Böden und der Füllungsgrad der Gewässer. Zwischen den Nachbarländern bestehe ein ständiger Datentransfer, der in die Hochwasserwarnungen einfließe.

Aeikens sagte, neben dem aktuellen Hochwasser beobachte man gegenwärtig in vielen Landesteilen Probleme mit Vernässungen: „Die Klagen über vollgelaufene Keller und unter Wasser stehende Äcker häufen sich zusehends.“ Die Ursachen dafür seien vielschichtig, vor allem aber den Niederschlägen der letzten Zeit geschuldet. Die extremen Niederschläge der letzten Monate seien der Gipfel auf einer seit 2007 zu beobachtenden über dem Durchschnitt liegenden Niederschlagsmenge. Hinzu kämen regional  weitere Gründe wie etwa die Einstellung der Grundwasserförderung oder die Flutung ehemaliger Tagebaue. Aktuell liegen die Grundwasserstände in Sachsen-Anhalt 61 Zentimeter über den mehrjährigen Monatsmittelwerten.

Aeikens kündigte die Einrichtung von regionalen Arbeitsgruppen an, die sich bereits in den kommenden Wochen treffen sollen. Ziel sei, die Ursachen für die hohen Grundwasserstände aufzuarbeiten und umsetzbare Wege aufzuzeigen, wie die Wasserstände gesenkt werden können. Aeikens: „Für die betroffenen - und zuständigen - Kommunen ist es schwierig, die oft komplexen Ursachen für Vernässungen aufzuarbeiten und Mittel dagegen zu finden. Hier wollen wir Hilfestellung leisten.“ (PD)
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