Frankfurt (agrar-PR) -
Delegierte müssen Verantwortung übernehmen Vom 10. bis 13. August treffen sich in Bonn die
Delegierten aus rund 190 Staaten für eine weitere Runde der
UN-Klimaverhandlungen. Wenn die Verhandlungen keine Fortschritte
machen, wird es nach Ansicht des WWF schwer, bei den anstehenden
Treffen auf der UN-Vollversammlung in New York und dem G20-Gipfel in
Pittsburgh handfeste Ergebnisse und finanzielle Verpflichtungen für den
Klimaschutz zu erreichen.
„Auch wenn die Entscheidungen auf einer höheren
politischen Ebene gefällt werden, so müssen die Delegierten in Bonn
jetzt die Verantwortung übernehmen und die notwendigen Vorbereitungen
treffen“, erklärt Kathrin Gutmann, Expertin des WWF in Bonn. „Es wäre
bereits ein Fortschritt, wenn sie aus dem mittlerweile 200-Seiten
langen Verhandlungstext, die unambitionierten Teile herausstreichen und
einen gemeinsamen, starken Entwurf erarbeiten würden.“
Auf dem letzten G8-Gipfel in L´Aquila haben die
Industrieländer anerkannt, dass sie die globale Temperaturerhöhung auf
maximal 2 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten begrenzen
müssen. Der WWF begrüßt diesen Schritt, betont jedoch, dass die
Erderwärmung weit unter 2 Grad gehalten werden muss, wenn auch kleine
Inselstaaten und Ökosysteme eine Überlebenschance behalten sollen.
„Die gleichen Industrieländer, die den globalen
Temperaturanstieg auf 2 Grad Celsius beschränken wollen, schlagen für
das eigene Land Reduktionsziele für 2020 vor, die zu einer globalen
Temperaturerhöhung um
3 bis 4 Grad Celsius führen könnten“, so Kathrin
Gutmann. Der WWF fordert von der Gruppe der Industriestaaten, dass sie
ihre Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990
senken und das 2-Grad-Limit mit klaren Maßnahmen hinterlegen. Die USA
sollten vergleichbare Ziele übernehmen.