14.02.2014 | 19:45:00 | ID: 17078 | Ressort: Umwelt | Klima

Ungewöhnlich viele Tage mit Föhnsturm

Wien (agrar-PR) -

Am Patscherkofel bei Innsbruck, einem klassischen Föhnberg, gab es in diesem Winter 29 Tage mit Windspitzen über 100 km/h. Das ist dreimal so viel wie in einem durchschnittlichen Winter.

Die seit Monaten gleichartigen Wetterlagen bringen auch in Westeuropa Probleme durch Sturm und Regen. Im Süden Englands waren Dezember und Jänner die nasseste Winterperiode seit Beginn der Messungen.

Dieser Winter bringt in Österreich ungewöhnlich häufig Wetterlagen mit Südwestströmung. Die Folge sind viel Schnee und Regen an der Südseite der Alpen und eine oft föhnige und daher relativ trockene und milde Nordseite der Alpen. Die häufigen Föhnlagen brachten auch ungewöhnlich viele Sturmtage am Patscherkofel (2252 m) bei Innsbruck. Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „An der Wetterstation am Patscherkofel hatten wir seit 1. Dezember bereits 29 Tage mit Sturmböen über 100 Kilometer pro Stunde. Das ist fast dreimal so viel wie in einem durchschnittlichen Winter. Der Mittelwert der letzten Jahrzehnte liegt hier für den Zeitraum Dezember bis Februar bei 11 Tagen mit mehr als 100 Kilometer pro Stunde.\"
Die höchsten Sturmböen in diesem Winter lagen am Patscherkofel bei 177 km/h (25.12.) und 164 km/h (10.2.).

Kein einheitlicher Trend auf den Bergen

Untersucht man andere Berg-Wetterstationen erhält man keinen einheitlichen Trend. So liegt etwa der Sonnblick (3114 m) mit bisher 19 Tagen über 100 km/h im Bereich des vieljährigen Mittelwertes von 20,5 Sturmtagen im Winter. Ähnliches gilt für die Rax (1558 m), selbst wenn man den Schwellenwert mit 60 km/h etwas tiefer ansetzt. Auf der Rax registrierte die ZAMG in diesem Winter 49 Tage mit mehr als 60 km/h, im Mittel sind es 50,7 Tage. Anders auf der Villacher Alpe (2160 m). Hier gab es in diesem Winter bereits 49 Tage mit Windspitzen über 60 km/h. Im Mittel sind es 32,5 Tage.
Die Erklärung ist, dass sich Wetterlagen in den verschiedenen Regionen unterschiedlich auswirken. Alexander Orlik von der ZAMG: „Auf Patscherkofel und Villacher Alpe wirkt sich der Wind vor allem bei Wetterlagen aus südlicher Richtung aus. Daher haben wir hier in diesem Winter so viele Sturmtage. Auf Sonnblick und Rax sind Sturmböen auch bei anderen Wetterlagen möglich, daher sind die Werte auch in einem durchschnittlichen Winter deutlich höher.\"

Im Süden Englands bisher nassester Winter der Messgeschichte

Vorerst ändert sich an der dominierenden Südwest-Wetterlage nichts Wesentliches. Es bleibt in den nächsten Tagen relativ mild bei eher wechselhaftem Wetter. Details zur Vorhersage finden Sie auf www.zamg.at/cms/de/wetter . Der Grund für die Wetterlage ist ein mächtiges und damit sehr stabiles Tiefdruck-System über dem Nordatlantik. Somit ändert sich auch in Großbritannien nichts am ungewöhnlich stürmischen und nassen Winterwetter. Im Süden und Südosten von England brachten der vergangene Dezember und Jänner so viel Niederschlag wie noch nie seit Beginn der Messungen im Jahr 1910.

Weitere Infos zur ungewöhnlichen Sturmsaison in Westeuropa

Weitere Informationen und Analysen zu Sturm und Regen in Westeuropa haben UK Met Office (Britischer Wetterdienst) und Deutscher Wetterdienst veröffentlicht:

UK Met Office: -> Global Perspective on the Storms and Floods in the UK

Deutscher Wetterdienst: -> Sturm und Regen in Westeuropa

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Web-Links

ZAMG Warnungen Österreich: www.zamg.at/warnungen

ZAMG Warnungen Europa: www.meteoalarm.eu

ZAMG allgemein: www.zamg.at und www.facebook.com/zamg.at

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