Wiesbaden (agrar-PR) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, haben
deutsche Unternehmen im Jahr 2008 insgesamt 10 030 Tonnen fluorierte
Treibhausgase verwendet. Dies entspricht einer Steigerung von 3,4% im
Vergleich zum Vorjahr. Ursache hierfür war vor allem die gestiegene
Verwendung von Kältemitteln in Klimaanlagen, die sich aufgrund
zunehmender Produktionszahlen in der Autobranche um 5% erhöhte.
Als klimawirksame Stoffe tragen fluorierte Treibhausgase (FKW, H-FKW) weltweit zur Erderwärmung bei. FKW und H-FKW
sind überwiegend Ersatzstoffe für ozonschichtschädigende Substanzen wie
Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW) und Halone, welche in Deutschland
seit 1995 für den Neueinsatz verboten sind. Hauptsächlich finden die
klimawirksamen Stoffe Verwendung als Kältemittel in Kälte- und
Klimaanlagen, als Treibmittel in Schäumen und Dämmstoffen, als Treibgas
in Sprays und als
Feuerlöschmittel. Eine Gefährdung durch die Stoffe tritt erst bei deren
Freisetzung auf. Daher bezeichnet man diese Stoffe auch als potenziell
emissionsrelevant.
Knapp 72% (7 208 Tonnen) der im Jahr 2008 verwendeten 10 030
Tonnen fluorierten Treibhausgase wurden in stationären und mobilen
Kälte- und Klimaanlagen eingesetzt, davon entfielen 5 411 Tonnen auf
die Erstfüllung von Neuanlagen, 218 Tonnen auf die Erstfüllung von
umgerüsteten Anlagen und 1 579 Tonnen auf die Instandhaltung von
bestehenden Anlagen. Daneben verwendeten deutsche Unternehmen rund 22%
(2 188 Tonnen) der fluorierten Treibhausgase bei der Herstellung von
Treibmitteln für Kunst- und Schaumstoffe. Der Einsatz als Treibmittel
in Spraydosen entsprach einem Anteil von rund 5% (530 Tonnen).
Treibhausgase verfügen über ein unterschiedliches Erwärmungspotenzial, das sogenannte „Global Warming Potential“ (GWP). Als Richtgröße dient die Klimawirksamkeit von Kohlendioxid (Global Warning Potential von CO2=
1). Das in Deutschland am häufigsten verwendete Treibhausgas R 134a
wird überwiegend in den oben genannten Verwendungsarten als Kältemittel
in Klimaanlagen und als Treibmittel bei der Herstellung von Kunst- und
Schaumstoffen verwendet. R 134a trägt in einem Zeithorizont von 100
Jahren 1 300 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als CO2. Umgerechnet in Global Warming Potential
gewichtete Tonnen wurden 2008 in Deutschland knapp 16 Millionen Tonnen
klimawirksame Stoffe verwendet, darunter 9 Millionen Tonnen des
Treibhausgases R 134a.