30.11.2011 | 13:40:00 | ID: 11544 | Ressort: Umwelt | Klima

Wetterrückblick meteorologischer Herbst 2011: Sonnigster Herbst auf den Bergen

Wien (agrar-PR) - Gleich drei überdurchschnittlich sonnenreiche Monate in Folge bewirken, dass auf den Bergen der sonnigste Herbst seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen zu Ende geht.
Aber auch in den Niederungen und tieferen Tallagen war der Herbst 2011 österreichweit sehr sonnig. Seit 1880 wurde hier nur einmal ein sonnenreicherer Herbst registriert. Im Vergleich zum vieljährigen Mittel gab es von September bis November 2011 um 40 Prozent mehr Sonnenschein auf den Bergen. In den Tälern und Niederungen zeigte sich die Sonne um ein Drittel länger.

Trotz des extrem trockenen Novembers war die Niederschlagsbilanz dank der relativ niederschlagsreichen ersten beiden Herbstmonate mit einer negativen Abweichung von 10 % zum vieljährigen Mittel nur leicht unterdurchschnittlich.

Das Temperaturmittel lag österreichweit dagegen nur etwa 1°C über dem Mittel 1971-2000. Auf den Bergen hingegen war es aufgrund des wärmsten Novembers seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen, und eines außergewöhnlich warmen Septembers, der zweitwärmste Herbst (Abweichung zum Mittel +2,6°C). Nur der Herbst im Jahr 2006 war in der 161 jährigen hochalpinen Stationsgeschichte noch wärmer (Abweichung zum Mittel +3,2°C).


So sonnig wie noch nie

Die hochalpinen Regionen Österreichs erlebten 2011 ihren sonnenreichsten meteorologischen Herbst seit dem Start der Aufzeichnungen der Sonnenscheindauer im Jahr 1884. Am Sonnblick zum Beispiel schien die Sonne heuer im Herbst um 186 Stunden länger als zum vieljährigen Mittel (451 h). Nur im Herbst 1986 war es hier schon einmal so sonnig. Aber auch südlich des Alpenhauptkammes zeigte sich die Sonne außergewöhnlich lange. Auf der Villacher Alpe, wo schon seit 128 Jahren der Sonnenschein registriert wird, war es mit 680 Sonnenstunden noch nie so sonnig wie in diesem Herbst.

Abseits der Bergregionen war es aber auch in ganz Österreich ausgesprochen sonnig. Gemittelt über alle Tieflandstationen war der Herbst 2011 um ein Drittel sonnenreicher als der Klimanormalwert 1971-2000. Damit reiht sich dieser Herbst an die zweite Stelle der 132 jährigen österreichweiten Sonnenscheinaufzeichnung ein. In Vorarlberg, Nordtirol, Salzburg, der Obersteiermark, Oberösterreich, im Mostviertel und im nördlichen Weinviertel zeigte sich die Sonne rund 30 bis 40 % häufiger. In Osttirol, Kärnten, der Südsteiermark, dem Burgenland, Wien und im restlichen Niederösterreich war es mit 10 bis 30 % mehr Sonnenschein aber auch noch überdurchschnittlich heiter.  Der absolut sonnigste Ort in diesem Herbst war mit rund 690 Sonnenstunden am Hahnenkamm (T) zu finden. Innsbruck war mit 625 Sonnenstunden diejenige Landeshauptstadt, die den meisten Sonnenschein registrierte.


Nasser Oktober, trockener November

Die relativ niederschlagsreichen Monate September und Oktober 2011 retteten die herbstliche Niederschlagsbilanz. Der September, der vor allem im Südwesten sehr überdurchschnittlich verlief und der Oktober, der im gesamten sehr niederschlagsintensiv war, bewirkten, dass trotz des trockensten Novembers österreichweit die Niederschlagsbilanz nur um 10 % unter dem Normalwert liegt. Regional gibt es aber doch erhebliche Unterschiede. In Nordtirol, südlich des Inntals, sowie in Osttirol, Oberkärnten, der Obersteiermark und in Teilen Ober- und Niederösterreichs wurde annähernd der Klimanormalwert erreicht und wie zum Beispiel in Innsbruck sogar um 17% übertroffen. In Unterkärnten, im Hausruck-, Wald-, Most- und Weinviertel, in der Oststeiermark, im Burgenland, in Wien sowie im Tiroler Ausserfern blieben rund 20 bis 60 % der herbstlichen Niederschläge aus. Besonders niederschlagsarm war es im nördlichen Weinviertel. In Hohenau/March (NÖ) summierten sich von September bis November nur 46 mm Regen. Dies entspricht einem Niederschlagsdefizit zum vieljährigen Mittel von 62 %.


Zweitwärmster Herbst im hochalpinen Gelände

Seit dem Jahr 1851, seit dem es hochalpinen Temperaturaufzeichnungen gibt war es nur noch der Herbst 2006 wärmer als im Jahr 2011. Möglich machte das ein außergewöhnlich warmer September mit einer positiven Abweichung zum vieljährigen Mittel von 3,0°C und der wärmste November (Abw. +4,5°C) auf den Bergen seit Messbeginn. Der Oktober 2011, mit einer Abweichung von +0,3°C verhinderte dann aber doch noch, dass der Herbst 2011 in den hochalpinen Regionen auf Platz ein rutschte.

In den Niederungen und Tallagen konnte sich diese Temperaturbild aber nicht durchsetzten. Zwar war es westlich der Steiermark im November 2011 deutlich wärmer als das klimatologische Mittel und im September 2011 bundesweit ebenfalls ausgesprochen warm, doch ein um 0,3°C zu kühler Oktober und im Osten des Landes ein deutlich zu kalter November drückten das Österreichmittel, dass 0,9°C über dem Normalwert liegt. Im Arlberggebiet sowie in Osttirol und Oberkärnten war es mit einer Abweichung von 1,5 bis 1,9°C relativ am wärmsten. Die positive Temperaturabweichung von rund 1°C im Herbst 2011 reiht sich somit in den Trend der letzten 10 bis 15 Jahre ein.

Die absolut höchste Temperatur in diesem Herbst wurde am 4. September 2011 mit 32,4 °C in Neusiedl/See (B) gemessen. Die absolut tiefste Temperatur abseits der hochalpinen Gebiete wurde am  6. November mit -11,6 °C in St. Michael/Lungau (S) registriert. (zamg)
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