30.04.2011 | 04:54:00 | ID: 9277 | Ressort: Umwelt | Klima

Witterung im April 2011

Zürich (agrar-PR) - Der April 2011 war frühsommerlich warm, ungewöhnlich sonnig und extrem niederschlagsarm. Mit einem Wärmeüberschuss von 4 bis 6 Grad registrierte die Schweiz nach dem April 2007 den zweitwärmsten April seit Messbeginn 1864.
In der Deutschschweiz gab es nur im April 1893 und 2007 noch mehr Sonne. Im Wallis war es teils der trockenste April seit 1938.

 
Außergewöhnliche Temperaturen in den ersten 11 Apriltagen

Gleich zu Beginn des Monats wurde Warmluft aus Südwesten zum Alpenraum herangeführt. Schon am 1. April registrierte Grono im untern Misox mit 25.6 Grad einen Sommertag. Am 2. und 3. April wurden auch im Norden Tageshöchstwerte von 22 bis 24 Grad gemessen, mit Spitzenwerten von 25.9 Grad in Chur und 26.0 Grad in Sion. Eine durchziehende Störung brachte am 4. April verbreitet Niederschläge, aber nur eine geringfügige Abkühlung. Ein kräftiges Warmlufthoch sorgte dann bis zum 11. April für sonniges Sommerwetter. Die höchsten Temperaturen wurden vom 7. bis 9. April erreicht. Im Norden wurden Tagesmaxima von 24 bis 26 Grad gemessen. Die Jurahöhen und die inneren Alpen registrierten verbreitet neue Rekordwerte für die Zeit von Jahresbeginn bis Mitte April. Besonders extrem waren die Temperaturen dank Nordföhn im Süden. Locarno-Monti mit 31.8 Grad und Lugano mit 31.6 Grad registrierten neue Aprilhöchstwerte. In der Statistik von Lugano war seit Messbeginn 1865 bisher der 20. April 1949 mit 28.9 Grad der wärmste Apriltag.

Der Wärmeüberschuss der ersten 11 Apriltage betrug in den Niederungen und in Graubünden verbreitet 6.5 bis 8 Grad, im Süden, im Wallis und in erhöhten Lagen der Alpennordseite sogar 8 bis 10 Grad. Es herrschten Temperaturen wie sonst im Monat Juni.


Nach Temperatursturz erneut Frühsommer

Am 12. April brachte ein Polarlufteinbruch im Norden einen Temperatursturz auf Höchstwerte von nur noch 9 bis 14 Grad. Nennenswerte Niederschläge fielen fast nur am Alpennordhang. Am 13. April blies eine rauhe Bise, doch setzte sich bereits wieder sonniges Wetter durch. Ab dem 18. April waren auch die Temperaturen wieder frühsommerlich. Bis am 22. April schien die Sonne rund 80 Prozent der möglichen Zeit. Normalerweise ist der April zu 50 bis 75 Prozent bewölkt. Im Süden und Engadin fiel bis dahin kaum Regen.

 
Vermehrt lokale Schauer und Gewitter in der letzten Aprilwoche

In der letzten Aprilwoche herrschte Schauer- und Gewitterneigung. Die teils prekäre Trockenheit und akute Waldbrandgefahr wurde dadurch kaum gemildert. Die Besonnung und die Temperaturen gingen etwas zurück.

 
Monatsbilanz

Der April 2011 brachte einen extremen Wärmeüberschuss von verbreitet 4 bis 5 Grad. Im Engadin und im unteren Rhonetal waren es etwa 4 Grad, im Tessin um 5 Grad, auf den Jurabergen, auf den Voralpengipfeln und in den Tessiner Bergen bis 6 Grad. Seit Messbeginn 1864 war nur der April 2007 noch wärmer. Landwesweit fiel sehr wenig Niederschlag. Auf der Alpennordseite waren es bisher verbreitet 20 bis 35 Prozent der normalen Aprilmengen, im Wallis, im Tessin und im westlichen und südlichen Teil Graubündens meist weniger als 10 Prozent. Extrem trockene Aprilmonate sind in letzter Zeit häufiger aufgetreten, so auch 2007, 2009 und teils 2010. Im Wallis war der April 2011 an einigen Orten aber der niederschlagsärmste seit 1938. Die Besonnung war vor allem im Norden viel größer als normal. Von der Innerschweiz bis zur Nordostschweiz und in den Zentralalpen wurden örtlich rund doppelt so viele Sonnenstunden gemessen als im Durchschnitt von 1961-90. Sonst erreichte die Besonnung in den Alpen und im Süden bisher rund 150 Prozent der Norm, im Wallis teils etwas weniger. (MeteoSchweiz)
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