Zürich (agrar-PR) - Nahezu täglich gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum
Klimawandel. Damit dieses Wissen seinen Weg in die Gesellschaft findet,
werden ETH-Wissenschaftler in Zukunft nicht nur forschen, sondern auch
bloggen. Heute startet die ETH Zürich ihren Klimablog.
Der
ETH-Klimablog will die aktuelle Debatte zum Klimawandel
aufnehmen und einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Zwanzig
ETH-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler konnten für die Idee begeistert
werden und stehen als Autoren des Klimablogs bereit. Sei es Klimaentwicklung,
Umweltauswirkungen, Energie und Mobilität, Städtebau, Landwirtschaft und
Ernährung – die Wissenschaftsblogger kommentieren aktuelle Entwicklungen aus
ihrer Sicht. Auch an grossen Ereignissen wird man hautnah dabei sein. Während
der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen werden ETH-Studierende, die an der Konferenz
teilnehmen, direkt aus Kopenhagen bloggen. Klima-News und Hintergrundinfos zur
Forschung und Lehre an der ETH ergänzen das redaktionelle Angebot des
Kommunikationsexperiments.
Honest Broker in der Klimadiskussion
«Um den menschengemachten Klimawandel zeitgerecht eindämmen
zu können, sind ausser mehr Forschung und innovativen Technologien auch Strategien
für die Umsetzung des erarbeiteten Wissens nötig», begründet ETH-Präsident Ralph
Eichler den Schritt in die Bloggerwelt. «Wir wollen so die Klimaforschung der
ETH Zürich nach aussen tragen und das Gespräch mit der Öffentlichkeit
verstärken.» Die ETH sei prädestiniert, in Fragen des Klimawandels die Rolle
des Honest Broker zu übernehmen, indem sie mit ihren wissenschaftlichen
Ergebnissen den technologischen, wirtschaftlichen und politischen
Handlungsspielraum abstecke. «Als unparteiische Vermittler geben wir nicht die
Politik vor, sondern wir zeigen auf, welche Optionen mit welchen Konsequenzen
und Unsicherheiten verbunden sind», erläutert Beat Gerber, Redaktionsleiter des
Klimablogs, diese Position.
Debatten erwünscht
Die ETH Zürich will die Debatte nicht nur aus akademischer
Sicht führen. Zu vernehmen sind deshalb auch Stimmen aus Politik, Wirtschaft,
Kultur und Gesellschaft. Mehr als ein Dutzend geladene Gast-Bloggerinnen und
Gast-Blogger äussern sich zu Klimathemen aus ihrem Umfeld. Dazu gehören beispielsweise
der Nationalrat der Grünen, Bastien Girod, ebenso wie der Direktor des
wirtschaftsnahen Thinktanks Avenir Suisse, Thomas Held.
Das Publikum ist ausdrücklich aufgefordert, seine Kommentare
zu den Beiträgen einzubringen. «Der ETH-Klimablog ist grundsätzlich offen für
alle Beiträge und Kommentare, die im Zusammenhang mit der Thematik des
Klimawandels interessant sind», erläutert Beat Gerber die redaktionelle
Strategie des Kommunikationsexperiments. Wegleitend sei bei Kontroversen der
Grundsatz der fairen, sachbezogenen Diskussion. Eingehende Kommentare gehen
automatisch online, die Blog-Redaktion behält sich jedoch vor, Beiträge, die
einseitige Propaganda oder beleidigende Äusserungen enthalten, schnellstmöglich
vom Netz zu entfernen. «Natürlich müssen wir mit diesem offenen Kanal erst noch
Erfahrungen sammeln, doch ein begrenztes Risiko gehen wir zugunsten des
Experiments und der Offenheit der Debatte bewusst ein», so der
Redaktionsleiter.
Schaufenster für die Nachhaltigkeit
Der
ETH-Klimablog ist ein weiteres Element einer breit angelegten Strategie, mit
der das Prinzip der Nachhaltigkeit in der ETH Zürich gefördert wird. Um die
vielfältigen Aktivitäten und Initiativen der ETH Zürich, die sich diesem
Grundsatz verpflichten, zu vernetzen und weiterzuentwickeln, wurde vor einem
Jahr die Geschäftsstelle ETH Sustainability gegründet, die direkt beim
ETH-Präsidenten angesiedelt ist. Zeitgleich mit der Eröffnung des
ETH-Klimablogs wurde die
Website von ETH Sustainability, die den Klimablog
beherbergt, grundlegend überarbeitet und ist nun ein vielseitiges Portal für
alle, die sich über Nachhaltigkeitsaktivitäten an der ETH Zürich informieren
wollen.