10.12.2009 | 00:00:00 | ID: 4089 | Ressort: Umwelt | Medien

ETH-Studierende bloggen aus Kopenhagen

Zürich (agrar-PR) - Präsident Obama wird die Klimakonferenz in Kopenhagen erst am Schlusstag besuchen. Ganz anders ein Team von ETH-Studierenden. Sie sind als Korrespondenten des ETH-Klimablogs vom ersten bis zum letzten Tag dabei. Im ETH-Klimablog vermitteln sie ihre Eindrücke.

Präsident Obama hat seine Reisepläne geändert. Er wird die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen erst am Schlusstag besuchen. Ganz anders ein Vierer-Team von ETH-Studierenden. Sie sind als Korrespondenten des ETH-Klimablogs vom ersten bis zum letzten Tag dabei, zumindest jeweils zwei von ihnen. Zwei volle Wochen Kopenhagen – das hätte sich schlecht mit den sonstigen Verpflichtungen, die es auch in einem Studentenleben gibt, vereinbaren lassen. Doch eine Woche, das setzen alle Vier gerne ein. In dieser Zeit wird jeder von ihnen mindestens einen Beitrag direkt aus Kopenhagen für den ETH-Klimablog verfassen. Der erste Beitrag geht heute online.

Bahnfahren fürs Klima

Den Start machen die Männer. Markus Huber und Tim Schoendorn verbringen die erste Woche an der Klimakonferenz, Franziska Aemisegger und Katja Halbritter die zweite. Eine Woche zuvor trafen sich die vier zum ersten Mal untereinander und mit der Redaktion des ETH-Klimablogs, um ihren Einsatz als Korrespondenten in Kopenhagen zu besprechen. Katja Halbritter resümiert bei diesem Treffen ihre ersten Erfahrungen in Sachen Kopenhagen und aktivem Klimaschutz bzw. Konsumentenverhalten: «Billiger als ein Flug nach Kopenhagen ist das Bahnbillet nicht. Und wenn ich daran denke, wie lange ich im Zug sitzen werde… Aber dafür werde ich auf der Bahnfahrt mehr als genug Zeit haben, über einen ersten Beitrag für den Klimablog nachzudenken», sagt die junge Chemikerin, die eine Masterarbeit am Institut für Umweltentscheidungen verfasst. Über die Zeit zum Nachdenken ist sie nicht unglücklich, denn Blogerfahrung habe sie noch nicht viel. Immerhin, an einem kleinen Reiseblog hat sie sich schon einmal versucht, gibt die unternehmungslustige Studentin zu.

Lernfeld Kommunikation

Auch für die anderen Studierenden ist das Selber-Bloggen eine neue Erfahrung. Franziska Aemisegger findet die Schreibtipps der Blog-Redaktion deshalb ausgesprochen nützlich, nicht nur fürs Bloggen: «Ich werde mir die überlangen Thomas-Mann-Sätze jetzt endgültig abgewöhnen », sagt die Umweltingenieurin verschmitzt. Sie denke da auch an ihre Doktorarbeit am Institut für Atmosphäre und Klima, an der sie gerade arbeitet, aber nicht nur: «Mich interessiert an Kopenhagen und auch als Umweltingenieurin generell, wie die Kommunikation zwischen Politik und Wissenschaft am besten abläuft.» Deshalb sei sie auch sofort motiviert gewesen, als sie die Notiz am schwarzen Brett des Instituts gesehen habe, mit der Studierende als Korrespondenten in Kopenhagen gesucht wurden.

Schlaflos in Kopenhagen

Die gleiche Motivation führte auch Markus Huber ins Bloggerteam. Der diplomierte Physiker hat zumindest im Planspiel in einem ETH-Projekt schon grosse internationale Politik simuliert. Jetzt ist er gespannt darauf, seine Simulation mit der Wirklichkeit zu vergleichen. «In Kopenhagen werden 13‘000 Leute aus 192 Nationen aufeinandertreffen. Die eigentlichen Entscheidungen werden aber nicht in den grossen Meetings und Kolloquien fallen, sondern bei kleinen Treffen im Hintergrund, bei den sprichwörtlichen Gesprächen in der Kaffeepause etwa», glaubt Huber. Sein Ehrgeiz ist es, möglichst nahe an diesem Geschehen zu sein. Ausserdem möchte er auch den alternativen Klimagipfel in Kopenhagen besuchen.

Der Umweltwissenschaftler Tim Schloendorn dagegen interessiert sich speziell für die Situation und Haltung der Entwicklungsländer. Er möchte in Kopenhagen gezielt die Debatten dazu verfolgen. Seine Erwartungen an die Konferenzergebnisse sind wechselnd. «Die Situation ist gegenwärtig sehr offen», so seine Einschätzung.

Sehr offen ist auch die Haltung der jungen Studierenden. «Wir wollen möglichst viel sehen, möglichst viel hören – und so wenig wie möglich schlafen», fasst Huber das Empfinden aller zusammen. Wie sich das im Klimablog niederschlägt, darauf darf man gespannt sein.

Der ETH-Klimablog

Der Blog will die aktuelle Debatte zum Klimawandel aufnehmen und einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Zwanzig ETH-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler konnten für die Idee begeistert werden und stehen als Autoren des Klimablogs zur Verfügung. Sei es Klimaentwicklung, Umweltauswirkungen, Energie und Mobilität, Städtebau, Landwirtschaft und Ernährung – die Wissenschaftsblogger kommentieren aktuelle Entwicklungen aus ihrer Sicht. Gastblogger auws Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bringen ihre Sicht ein. Klima-News und Hintergrundinfos zur Forschung und Lehre an der ETH ergänzen das redaktionelle Angebot des Kommunikationsexperiments.
Pressekontakt
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