05.11.2014 | 17:45:00 | ID: 19061 | Ressort: Umwelt | Pflanze

Alleen - prägende Bestandteile der Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin (agrar-PR) -

Mit über 4.000 km Alleen hat Mecklenburg-Vorpommern den zweitgrößten Alleenbestand nach Brandenburg. Viele sind allerdings überaltert, denn in der Zeit vor der Wende wurden nur wenige neue Alleebäume gepflanzt. „Es ist für mich klar, dass Erbe zu pflegen und weiterzugeben“, hob Umweltminister Dr. Till Backhaus heute auf der 10. Fachtagung Baum- und Alleenschutz in Güstrow hervor.

Die Herausforderungen sind vielfältig: Viele Alleen sind lückig, manche Bäume sehen schon im Spätsommer nicht gut aus, und teilweise sind Schäden an den Bäumen nicht zu übersehen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Einige Baumarten haben bekanntermaßen Probleme mit verschiedenen Krankheiten, so etwa die Rosskastanie. Ihr setzen die Miniermotte und neuerdings das Pseudomonas-Bakterium zu, das sich von den Niederlanden in unsere Richtung ausgebreitet hat. Auch der Salzeinsatz auf den Straßen, der oftmals im Sinne der Verkehrssicherheit unumgänglich ist, bleibt nicht ohne Folgen. Schließlich erfolgen viele Fällungen aus Gründen der generellen Verkehrssicherheit. „Dies ist ein schwieriges Spannungsfeld. Wie Sie wissen hatten wir im letzten Jahr auch Todesopfer infolge umstürzender Bäume zu beklagen. Selbstverständlich steht der Schutz des menschlichen Lebens an oberster Stelle. Gleichwohl muss es uns gelingen, die alten Alleen auch an Bundes- und Landesstraßen zu erhalten“, unterstrich der Minister.

Dies wird nur gelingen, wenn Lücken bepflanzt werden – wo erforderlich auch hinter Leitplanken. „Daher muss uns nicht nur aus naturschutzfachlichen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen am Erhalt der historischen Alleen gelegen sein. Mein Haus hat die Alleenschutzstreifen als Teil der Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen in den Entwurf des Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum ab 2015 aufgenommen“, erklärte Dr. Backhaus.

Die Landesregierung hat sich jedoch noch weitreichender mit dem Alleenschutz befasst. Im neuen Alleenerlass soll ein Kompensationsverhältnis von 1:3 für besonders wertvolle Alleen festgelegt werden. Im Ergebnis der Abstimmungen wurde entschieden, dass zur Abgeltung der Naturalkompensationsverpflichtungen in Höhe von rund 10.000 Bäumen und bestehender monetärer Verpflichtungen insgesamt 4,9 Mio. € in den kommenden Jahren in den Alleenfonds eingezahlt werden. „Ich meine, dass er im besten Sinne des Alleenschutzes geschlossen wurde. Mit diesen zusätzlichen Mitteln sollen die Akteure des Alleenschutzes, also insbesondere auch die Gemeinden, Verbände und Private bei Ihren Alleenschutzbemühungen unterstützt werden“, so der Minister.

Das Land, die Landkreise und Gemeinden sind dazu verpflichtet die Alleen zu schützen und zu pflegen. Seit 2010 wurden von der Straßenbauverwaltung des Landes als Kompensation für Fällungen rund 18.000 Bäume neu gepflanzt. Die Alleenerlasse werden derzeit weiterentwickelt. Diese werden die Jungbaumpflege, Neuanpflanzung als Kompensationsmaßnahme, Regelungen zu Radwegen sowie die Richtlinie zum passiven Schutz an Straßen und eine Definition von schützenswerten Alleen und Baumreihen beinhalten. (regierung-mv)

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