16.07.2009 | 00:00:00 | ID: 1285 | Ressort: Umwelt | Pflanze

Brände vernichten alljährlich viele Waldflächen

Hannover (agrar-PR) - Ob durch brennende Zigarettenkippen oder nicht richtig gelöschte Glut beim abendlichen Grillspaß – Brände sind in jedem Jahr eine ernst zu nehmende Gefahr für die deutschen Wälder. Denn jährlich brechen nach Informationen des Landvolk-Pressedienstes viele Brände aus, die wertvolle Baumbestände vernichten und Schäden in Millionenhöhe verursachen. So weist der jüngste Waldbericht der Bundesregierung für 1991 insgesamt 1.846 Waldbrände aus, die 920 Hektar (ha) Wald vernichteten. 1996 verbrannten 1.381 ha Wald bei 1.748 Feuern, während das Jahr 2001 aus brandtechnischer Sicht ein „gutes Jahr“ war, da nur 587 Waldbrände mit einer Schadensfläche von 122 ha registriert wurden. Sowohl von der Anzahl als auch von der Schadensfläche erreichte das Jahr 2003 mit 2.524 Bränden, die insgesamt 1.315 ha Wald vernichteten, ein ähnliches Niveau wie 1996. In 2007, dem letzten Berichtsjahr für das Zahlen vorliegen, wurden bei 779 Bränden insgesamt 256 ha Wald ein Raub der Flammen. Den traurigen Rekord setzte im vergangenen Jahrzehnt jedoch das Jahr 1992, als 3.012 Brände insgesamt knapp 5.000 ha Wald vernichteten.

Jeder Sommer mit länger anhaltenden Schönwetterperioden und wenig Niederschlag birgt akute Waldbrandgefahr. Von entscheidender Bedeutung ist jedoch auch das Frühjahr. So hatten die niedersächsischen Landesforsten im April 2009 aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit beispielsweise bereits Waldbrandgefahrenstufe vier ausgerufen. Um möglichst wenig dem Zufall zu überlassen, setzen Bund und Länder verstärkt auf Waldbrandvorbeugung und entsprechende Kontrollmaßnahmen, wie eine intensive Flugüberwachung und verbesserte Wasserentnahmestellen. Niedersachsen hat in diesem Jahr beispielsweise ein neues Überwachungssystem installiert, bei dem mit Hilfe von Kameras rund 400.000 ha Waldflächen mit hohem und mittlerem Waldbrandrisiko überwacht werden können. Gleichzeitig versuchen bundesweit auch die Forstbesitzer die verheerenden Folgen von Waldbränden einzudämmen, indem sie Brandschutzstreifen anlegen und statt der besonders brandgefährdeten Nadelholz-Monokulturen Mischkulturen anlegen.

Angesichts dieser Anstrengungen ist es umso bedrückender, dass die meisten Brände in den deutschen Wäldern immer noch durch menschliche Einflüsse entstehen. So wurde 2007 in einem Viertel aller Fälle das Feuer sogar vorsätzlich gelegt. Weitere rund 28 Prozent aller Waldbrände entstanden damals durch Fahrlässigkeit, insbesondere bei Freizeitaktivitäten wie abendlichen Lagerfeuern, und knapp vier Prozent durch sonstige menschliche Einwirkungen, wie abgestellten Autos mit heißen Katalysatoren oder Funkenflug. Dagegen führten natürliche Ursachen wie der gefürchtete Blitzschlag nur in drei Prozent aller Fälle zu einem Waldbrand. Bei rund 40 Prozent aller Brände in den deutschen Forsten konnte die Feuerwehr die Brandursache nicht genau klären, obwohl auch hier meistens Fahrlässigkeit vermutet wird.
Pressekontakt
Frau Sonja Markgraf
Telefon: 0511/36704-31
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30159 Hannover
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