20.10.2014 | 17:25:00 | ID: 18930 | Ressort: Umwelt | Pflanze

Der Feldahorn ist Baum des Jahres 2015

Wiesbaden (agrar-PR) -

Die Vielfalt an Bäumen in Feld, Flur und Wald in Deutschland ist immens. Bereits seit 27 Jahren wird dieser Vielfalt ein Zeichen gesetzt indem jeweils ein Baum zum „Baum des Jahres“ gewählt wird. 2015 ist die Wahl auf den Feldahorn (Acer campestre) gefallen. Für ein Jahr steht er stellvertretend für die vielen Baumarten, die der breiten Öffentlichkeit kaum mehr bekannt sind. Diese Wahl des Feldahorns war nicht selbstverständlich, denn er fällt unter die Baumarten der 2. Ordnung. Diese wachsen nicht ganz so hoch und haben daher in Wäldern oft Schwierigkeiten sich gegen ihre größeren Artgenossen der 1. Ordnung durchzusetzen. An Schönheit und Eleganz steht der Feldahorn allerdings keinem anderen Baum nach.

 

Den Feld-Ahron erkennt man daran, dass er relativ klein und „knorrig“ bleibt. An den Boden stellt er keine besonderen Ansprüche, er mag aber sonnige, sommerwarme Standorte, die er im Wald selten findet, eher am Waldrand oder in der Landschaft in Hecken. In Wäldern ist er häufiger noch in lichten Hartholzauen und alten Mittelwäldern anzutreffen. Als Stadt- und Straßenbaum ist der Feld-Ahorn geradezu prädestiniert. Da er nicht mehr als 15 bis 20 Meter Höhe erreicht, eignet er sich für enge Straße und Gärten. Seine hohe Stockauschlagfähigkeit, welche früher in Mittel- und Niederwäldern genutzt wurde, macht ihn zum viel genutzten Hecken-Gehölz Er ist salz-, immissions- und ozontolerant. Das Holz ist den beiden „großen Brüdern“ Spitz- und Berg-Ahorn recht ähnlich. Es wird für die Kunsttischlerei, für Drechselarbeiten und kleinere Gebrauchsgegenstände verwendet, für größere Objekte reichen die Stammstärken meist nicht aus. Gute Qualitäten können hohe Holzpreise erlösen.

 

Von Natur aus kommt der Feldahorn in Mittel- und Südeuropa vor. In Hessen ist er noch flächendeckend vorhanden, mit Schwerpunkten im Bereich des Vogelsberges und des nördlichen Spessarts. Hier finden sich in Waldbeständen auch qualitativ hochwertige Exemplare, die von der DKV – Gütegemeinschaft für forstliches Vermehrungsgut als Sonderherkunft anerkannt wurden und für die Gewinnung von Saatgut empfohlen werden.

Der Bestand des Feldahorns ist in Hessen nicht gefährdet. Dennoch sind viele Vorkommen durch die Aufgabe historischer Nutzungsformen und die isolierte Lage kleiner Bestände ohne menschliche Förderung nur bedingt konkurrenzfähig. Durch die sukzessive Umstellung des hessischen Staatswaldes auf eine FSC-zertifizierte Bewirtschaftungen wird die Artenvielfalt in den heimischen Wäldern weiter begünstigt. Davon profitieren, neben dem Feldahorn als Baum des Jahres 2015, auch viele andere bedrohte und schützenswerte Tier- und Pflanzenarten. (umwelt-hessen)

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