22.03.2012 | 14:40:00 | ID: 12491 | Ressort: Umwelt | Pflanze

Massnahmen zur Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers getroffen

Bern (agrar-PR) - Im September 2011 wurden erstmals in der Schweiz Asiatische Laubholzbockkäfer nachgewiesen.
Nach diesem Fund im Kanton Freiburg wurden im Kanton Thurgau tote Käfer entdeckt. Der Bund koordiniert die Bekämpfung dieses besonders gefährlichen Schädlings mit den betroffenen Kantonen.

Der Asiatische Laubholzbockkäfer gelangt in Verpackungsholz in die Schweiz. Er befällt gesunde Bäume zahlreicher Laubholzarten und bringt diese innerhalb weniger Jahre zum Absterben. Wenn sich der Käfer in der Schweiz ausbreiten sollte, bestünde die Gefahr, dass er im Wald, im öffentlichen Grün (Parkbäume) und in landwirtschaftlichen Obstkulturen grosse wirtschaftliche und ökologische Schäden anrichten würde.

Der Käfer ist daher gemäss der Pflanzenschutzverordnung des Bundesrats ein besonders gefährlicher Schadorganismus, der nicht in die Schweiz gebracht und verbreitet werden darf und der konsequent bekämpft werden muss.


Bislang acht Käfer und zwei befallene Einzelstandorte gefunden

Vier lebende Asiatische Laubholzbockkäfer wurden im September 2011 erstmals im Kanton Freiburg auf öffentlichem Grund und in Privatgärten gefunden. Eine umfassende Untersuchung - unter anderem auch mit speziell ausgebildeten Spürhunden aus Österreich - förderte einen befallenen Ahornbaum und eine Hecke mit zahlreichen Eiablagestellen zu Tage. Baum und Hecke wurden mittlerweile gerodet und werden verbrannt.

Im Herbst 2011 kamen zudem im Kanton Thurgau weitere vier Käfer zum Vorschein. Sie lagen tot im Paletten-Holz und zwischen importierten Steinen aus China. Die Paletten stammten aus einem grossen Steinlager in der grenznahen Gemeinde Weil am Rhein (D), wo eine Schweizer Firma ihre Ware lagert.

Weitere Käfer waren im Sommer 2011 ebenfalls in Weil am Rhein entdeckt worden, und auch im Kanton Basel-Landschaft gab es einen Hinweis auf einen möglichen Befall.


Überwachungs- und Bekämpfungsmassnahmen

Das Bundesamt für Umwelt BAFU leitete dazu in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen, welche für die Umsetzung der Überwachungs- und Bekämpfungsmassnahmen zuständig sind, verschiedene Massnahmen ein:

•An den Orten mit Funden, Befall oder Verdacht auf Befall finden regelmässige Kontrollen statt. Die Kantone kontrollieren die Umgebung der befallenen Bäume regelmässig auf Befall und halten insbesondere Ausschau nach Käfern, Eiablagestellen, Ausbohrlöchern und Bohrspänen. Vorgesehen ist auch der Einsatz von Spürhunden.

•Den Kantonen wird ein Flugblatt zur Sensibilisierung der Bevölkerung zur Verfügung gestellt.

•Nähere Informationen über den Asiatischen Laubholzbockkäfer und andere besonders gefährliche Schadorganismen sind auf folgender Website aufgeschaltet: www.bafu.admin.ch/anoplophora.

•Die zuständigen Bundes- und Kantonbehörden arbeiten an einer Bekämpfungsstrategie zur Überwachung und Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers.

•Aufgrund des grossen Importvolumens von Steinen aus Asien ist anzunehmen, dass in der Schweiz vermehrt Asiatische Laubholzbockkäfer entdeckt werden. Um den Befall frühzeitig zu erkennen und Bekämpfungsmassnahmen rasch einleiten zu können, will das BAFU deshalb Spürhunde ausbilden lassen, die insbesondere auch Steinlieferungen kontrollieren sollen.

Das BAFU und das Bundesamt für Landwirtschaft BLW - beide bilden zusammen den Eidgenössischen Pflanzenschutzdienst EPSD - prüfen mit den Behörden des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg eine engere Zusammenarbeit. Ziel ist, dem Asiatischen Laubholzbockkäfer grenzüberschreitend und in enger Absprache entgegenzuwirken. (bafu)
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