28.07.2022 | 12:11:00 | ID: 33712 | Ressort: Umwelt | Pflanze

Trockenheit: Schwierige Pilzsaison erwartet

Erfurt (agrar-PR) - Pilzfreunde hätten gerne mit den Julipilzen begonnen – aber was sollte man sammeln, was nicht da ist?
Aktuell finden sich in Thüringens Wäldern, zumindest in den großflächigen Fichtenwäldern entlang des Rennsteigs, kaum Speisepilze. Auch sonst machten sich die Julipilze wie Goldtäubling, Sommersteinpilz oder Pfifferlinge rar. Ursächlich ist der fehlende Regen, der auch die Waldböden austrocknet – schlecht für die laufende Waldpilzsaison. Denn Pilze lieben milde Temperaturen und regelmäßige Regengüsse. Wer dennoch sein Glück versuchen will und die nächsten Wochen Pilze zum Eigenverzehr im Wald sammelt, muss gleichwohl einige Grundregeln beachtet.

Hitze und Trockenheit = magere Pilzsaison
„Pilze bevorzugen feuchtes Wetter und maximal 25 Grad Celsius Tagestemperatur“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand und selbst routinierter Pilzsammler. Der bisherige Witterungsverlauf 2022 war, mit Ausnahme des relativ kühlen und feuchten Monats April, alles andere als pilzfreundlich. Die Tagestemperaturen waren im Durchschnitt zu hoch, die Niederschläge für eine gute Pilzsaison bis dato völlig unzureichend. So sind die Rahmenbedingungen für gutes Pilzwachstum, nämlich „Wärme von oben – Feuchte von unten“ nicht ausreichend eingetreten. Ob sich bis zum Herbst die gegenwärtig für Pilzfreunde eher freudlose Phase noch entscheidend verbessert, bleibt abzuwarten.

Waldgesetz mit Jedermanns-Recht beim Pilzesammeln
Nach § 15 des Thüringer Waldgesetzes darf Jedermann Pilze sammeln, allerdings „in geringen Mengen zum eigenen Verbrauch“, wie Gebhardt einschränkend bemerkt. Außerdem muss die Entnahme und Aneignung pfleglich erfolgen. Pilzsammler sollten weiterhin folgendes beachten: Nur die Pilze mitnehmen, die man sicher kennt. Diese nicht herausreißen, sondern mit einem scharfen Messer bodeneben abtrennen. Pilze stets vorsichtig in Körben, wegen Schimmelgefahr nicht in Kunststofftüten oder Boxen sammeln.

Pilze nie roh verzehren, auf über 70 Grad erhitzen, dies tötet möglicherweise anhaftende Fuchsbandwurmeier sicher ab. Maximal 200 Gramm Pilze auf einmal essen, da Pilze schwer verdaulich sind und, in großen Mengen genossen, Unwohlsein verursachen können. Erkannte Giftpilze bitte stehen lassen und nicht zertreten – für den Menschen giftige Pilze müssen noch lange nicht für die Tierwelt wie etwa Hase, Maus, Insekten oder Vögel giftig sein. Und der Pilzsammler sollte natürlich sein Auto außerhalb des Waldes parken, sonst droht ein Bußgeld. Grundsätzlich empfiehlt der Forstmann und Pilzfreund Gebhardt vor allem den unerfahrenen Pilzsuchern nach dem sammeln und vor dem Verzehr die Kontaktnahme mit einem Pilzberater. Im schlimmsten Fall hilft der Giftnotruf unter 0361-730 730.

Pressekontakt:
Dr. Horst Sproßmann
ThüringenForst Zentrale
Stabsstelle Kommunikation, Medien
Hallesche Straße 20
99085 Erfurt
Tel.: +49 361 57401 2060
Fax: +49 361 57201 2250
Mobil: +49 172 3508410
horst.sprossmann@forst.thueringen.de
Pressemeldung Download: 
Agrar-PR
Agrar-PR
Postfach 131003
70068 Stuttgart
Deutschland
Telefon:  +49  0711  63379810
E-Mail:  redaktion@agrar-presseportal.de
Web:  www.agrar-presseportal.de
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.