Neubrandenburg (agrar-PR) -
In verschiedenen Medien wurde eine Meldung hiesiger „Storchenbetreuer“ in Verbindung gebracht mit dem ansteigenden Maisanbau. Es wird vermittelt, dass die seit über 10 Jahren zurückgehende Storchenpopulationen durch Maisanbau und angeblich zurückgehenden Grünlandbeständen in M-V verursacht seien.
Dr. Martin Piehl, Hauptgeschäftsführer des Bauernverbandes M-V, weist die Vorwürfe an die Landbewirtschafter als unzutreffend zurück und argumentiert mit Fakten:
„Das amtlich festgestellte Grasland (Feldgras, Wiesen, Weiden) betrug in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 1991 – 306.300 ha, im Jahr 2000 - 294.015 ha und im Jahr 2012 - 300.111 ha. Der Silomaisanbau im Land entwickelte sich von 88.000 ha in 1991 über 64.500 ha in 2000 und 14.5671 ha in 2013. Die Ausdehnung des Maisanbaus erfolgte damit nachweislich auf dem Ackerland zu ungusten anderer Ackerkulturen wie z. B. Getreide und Rüben und Kartoffeln, die bekanntlich nie zu den Nahrungsflächen der Störche gehört haben.
Bemerkenswert ist jedoch die Tatsache, dass im gleichen Zeitraum ca. 70.000 ha Moorgrünland in Mecklenburg-Vorpommern über Umweltprogramme wieder vernässt, renaturiert, aus der Nutzung genommen und „naturschutzgerecht“ bewirtschaftet worden sind.
Nun wird niemand auf die Idee kommen, hier eine Beziehung zum Storchenbestand herzustellen. Scheinbar eindeutige Schuldzuweisungen sind jedoch nicht immer gerechtfertigt.“
Harald Kienscherf
Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern
Trockener Weg 1b
17034 Neubrandenburg
0395/4309212