16.12.2013 | 17:35:00 | ID: 16659 | Ressort: Umwelt | Tier

Analyse von Genetikproben: Segeberger Wolf wanderte in den Norden Dänemarks

Kiel (agrar-PR) -

Eine erneute Prüfung von Genetikproben am Forschungsinstitut Senckenberg (Gelnhausen) hat überraschende Erkenntnisse über den im letzten Jahr nachgewiesenen „Segeberger Wolf“ gebracht. Der Wolf, der zwischen Juni und September 2012 mehrfach durch Fotofallenbilder und Genetik-Untersuchungen im westlichen Kreis Segeberg nachgewiesen wurde, ist bis in den norddänischen Thy Nationalpark gewandert. Dort starb er im November 2012 in Folge von Krankheit. Dies teilte das Umweltministerium Schleswig-Holstein heute (16. Dezember 2013) mit.

 

Auch die Herkunft des Wolfes ist nun geklärt: Er stammte aus dem „Milkeler Rudel“ in Sachsen. Von dort aus wanderte er in den 412 km Luftlinie entfernten Kreis Segeberg, wo er den ganzen Sommer über blieb. Es deutete alles darauf hin, dass der dreijährige Rüde ein geeignetes Revier gefunden hatte. Die erneute Abwanderung in das 365 km Luftlinie entfernte Thy (DK) ist ungewöhnlich. Wolfsexperten gehen davon aus, dass diese zweite Abwanderung durch eine massive Störung ausgelöst wurde. Worin die Störung lag, ist bisher nicht geklärt. Insgesamt ist das Tier weit über 1.000 km gewandert, was nicht so häufig vorkommt.

 

Auch zum Wolf, der im Mai und Juli 2013 im nördlichen Kreis Dithmarschen nachgewiesen wurde, gibt es neue Erkenntnisse.

Die Genetik-Untersuchungen am Forschungsinstitut Senckenberg (Gelnhausen) ergaben, dass es sich um eine junge Wölfin aus dem aus dem 307 km Luftlinie entfernten „Altengrabower Rudel“ in Sachsen-Anhalt handelt. Es ist der erste weibliche in Schleswig-Holstein nachgewiesene Wolf.

 

Anhand dieser Ergebnisse zeigen sich die Möglichkeiten und die Effektivität des Wolfsmonitorings in Schleswig-Holstein. Zuständig für die Koordinierung ist das Wolfsinfozentrum Schleswig-Holstein im Wildpark Eekholt mit den ehrenamtlichen Wolfsbetreuern. Aufgaben des Wolfinfozentrums sind Information- und Aufklärungsarbeit für die Bevölkerung und Lagerung und Bereitstellung von Materialien zum Schutz von Haustierherden vor Wölfen (Elektrozäune, Lappzäune etc.). Das Zentrum ist zentraler Ansprechpartner für die Meldung von Wolfssichtungen und Beratung von Meldenden und Betroffenen. Das Wolfsinfozentrum ist unter Tel.: 01746330335 jederzeit erreichbar.


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