29.08.2012 | 18:35:00 | ID: 13487 | Ressort: Umwelt | Tier

Blühendes Projekt hilft Bienen

Dresden (agrar-PR) - Kupfer informiert sich über Kooperation von Landwirten und Imkern
Staatsminister Frank Kupfer hat heute (29. August 2012) zusammen mit Wolfgang Vogel, Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes, in Lohsa, Ortsteil Koblenz (Landkreis Bautzen), eine angelegte Blühfläche besichtigt, die Bienen und anderen nektarsammelnden Insekten in den Sommermonaten ausreichend Nahrung zur Verfügung stellen soll. Auf dem 1,6 Hektar großen Areal wachsen und blühen unter anderem Buchweizen, Weißer Senf, Ölrettich und Sonnenblumen. „Mit Blühstreifen wie diesem verbessern wir das Nahrungsangebot für nützliche Insekten, die in den Sommermonaten ringsum auf den Feldern mit den verblühten Kulturen nicht mehr fündig werden", sagte der Minister. „Ich freue mich, dass das Projekt zur Förderung der Imkerei auf dem Gebiet des Biosphärenreservates Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft von Landwirten und Imkern so gut angenommen wird."

Unter Federführung des Reservates beteiligen sich in diesem Jahr zehn Landwirte und zehn Imker, die auf insgesamt 85 Hektar Blühflächen angelegt haben. Das Biosphärenreservat stellte 722 Kilogramm Blühmischungssaatgut zur Verfügung, das die Landwirte in Abstimmung mit den Imkern auf ausgewählten Flächen aussäten. Im vergangenen Jahr waren sieben Landwirte und acht Imker mit Blühstreifen von insgesamt 57 Hektar dabei. Mitarbeiter des Biosphärenreservates halfen bei der Auswahl der Blühpflanzen für die jeweiligen Standorte. Die Blühstreifen sollen im Sommer die fehlenden blühenden Nahrungspflanzen, wie zum Beispiel den Raps, ersetzen, die schon lange verblüht sind. Der Anbau von Leguminosen, wie Klee oder Luzerne, ist aufgrund der zurückgehenden Tierhaltung ebenfalls rückläufig. Das Projekt hat sich bereits im ersten Jahr ausgezahlt. Bei Untersuchungen der Wirkung der Blühstreifen fanden Mitarbeiter des Biosphärenreservates auf beziehungsweise an den Blühflächen gefährdete Tierarten, die zum Teil auf der „Roten Liste" stehen.

„Wir haben hier ein wirklich blühendes Projekt, von dem Wildbienen, Hummeln und andere nektarsammelnde Insekten im Biosphärenreservat profitieren", sagte Kupfer. „Die Kooperation von Reservatsverwaltung, Landwirten und Imkern ist beispielhaft und sollte in anderen sächsischen Regionen nachgeahmt werden." Das gemeinsame Ziel von Imkerverband und Landwirtschaft müsse es sein, Honig- und Wildbienen wieder mehr und länger blühende Flächen in der Agrarlandschaft zur Verfügung zu stellen. Nur dann könne sich für die Imkerei ein nachhaltiger Erfolg mit wachsenden Bienenbeständen einstellen.

Der Minister sagte zu, dass die einjährige Blühsaatvariante auf wechselnden Ackerflächen eines Betriebes in der nächsten EU-Förderperiode ab 2014 im Rahmen der Agrarumweltförderung für Landwirte angeboten werden soll. Der Freistaat fördert bereits heute im Rahmen der Richtlinien „Agrarumweltmaßnahmen" und „Natürliches Erbe" bienenfreundliche Maßnahmen, unter anderem den Einsatz kräuterreicher Ansaatmischungen (495 Euro pro Hektar) und die Anlage von Grünstreifen auf Ackerland (310 Euro/ha) sowie von Streuobstwiesen. Auch die geförderten Ansaaten von Zwischenfrüchten (85 Euro/ha), Untersaaten (50 Euro/ha) und die Anwendung bodenschonender Produktionsverfahren des Ackerfutterbaus (267 Euro/ha) verbessern das Nahrungsangebot von Bienen.


Hintergrund:

Im Freistaat Sachsen halten zurzeit etwa 3 500 Imker insgesamt 35 472 Bienenvölker. Die durchschnittliche Standgröße beträgt somit 10,1 Bienenvölker je Imker. Im Landesverband Sächsischer Imker e. V. sind derzeit 3 236 Imker mit 28 170 Völkern organisiert. Etwa 300 Imker mit 7 300 Völkern gehören dem Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bund e. V. an.

Bereits seit dem Jahr 2006 steigt die Anzahl der aktiven Imker jährlich um ca. drei Prozent. Der Zuwachs der letzten fünf Jahre beträgt insgesamt 14,5 Prozent (411 Personen). Der kontinuierliche Rückgang der Bienenvölker konnte ebenfalls gestoppt werden. Seit dem Jahr 2008 gab es einen Zuwachs von 3 925 Völkern. Die positive Entwicklung geht zurück auf die im Jahr 2004 begonnene „Neuimkerförderung", wonach jeder Neueinsteiger einen Zuschuss von 100 Euro je Bienenvolk für maximal fünf Bienenvölker erhalten kann. (smul)
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