Berlin (agrar-PR) -
Welche Vögel kommen ans Futterhäuschen? Vögel beobachten macht Spaß. Geschickt turnende Kleiber,
Äpfel pickende Amseln, kecke Meisen und lärmende Spatzen - an den Vogelfutterstellen
herrscht jetzt Hochbetrieb. Doch welche Arten kommen in Gärten und Parks
besonders häufig vor und welche fehlen, gibt es regionale Unterschiede, macht
sich der bisher so schneereiche Winter besonders bemerkbar? Antwort auf diese
Fragen soll die „Stunde der Wintervögel“ geben, zu der der Naturschutzbund
Deutschland (NABU) erstmals bundesweit aufruft.
Die Vogelzählung am Futterhäuschen findet vom 6. bis 9. Januar statt und
funktioniert ganz einfach: Von einem ruhigen Plätzchen aus wird von jeder
Vogelart die höchste Anzahl notiert, die sich im Laufe einer Stunde zeigt. Die
Beobachtungen können telefonisch unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1157-115
am 8. und 9. Januar von 10 bis 18 Uhr oder einfach im Internet unter
www.stundederwintervoegel.de gemeldet werden. Unter den Teilnehmern werden
Vogelstimmen-DVDs, Futtersäulen und Vogel-Handyklingeltöne verlost.
Teilnahmeschluss ist der 17. Januar.
Eine besondere Qualifikation außer Freude und Interesse an der Vogelwelt ist
für die Teilnahme nicht nötig. Zur Unterstützung stehen im Internet eine
Zählhilfe, Porträts der häufigsten Arten sowie Tipps zur Winterfütterung und
zum vogelfreundlichen Garten zur Verfügung. Die Auswertung findet ebenfalls
online statt. Unter dem Motto „Alles, was Federn hat“ bietet der NABU zudem
eine Fanseite mit Infos, Aktionen, Diskussionen und Bildern zur Vogelwelt unter
www.facebook.com/Vogelfreund.
Eingeführt wurde die gemeinsame Wintervogelerfassung durch wissenschaftliche
Laien schon vor über einem Jahrhundert in den USA. Blutige Vorgänger waren
sogenannte „Side Hunts“, bei denen Jagdgesellschaften miteinander wetteiferten,
wer die meisten Vögel und anderen Tiere erlegt. Im Jahr 1900 schlug der
Vogelkundler Frank Chapman vor, statt mit der Flinte künftig mit Fernglas und
Notizblock jagen zu gehen, und seine Idee setzte sich durch. Heute beteiligen
sich an der traditionsreichen Zählung in Amerika mehr als 60.000 Vogelfreunde. Ähnlich
beliebt ist die Aktion in Großbritannien, wo man beim „Big Garden Birdwatch“
seit immerhin schon 30 Jahren die Vögel am Futterhäuschen zählt und dabei für
den Naturschutz wertvolle Erkenntnisse über den Wandel der Vogelwelt gewinnt.
(nabu)