21.10.2013 | 20:05:00 | ID: 16279 | Ressort: Umwelt | Tier

Ein tierischer Energiesparmodus

Erfurt (agrar-PR) - Hirsch, Fuchs & Co wappnen sich für den Winter, der Mensch ist oft Störfaktor

Ab Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot im Wald knapper, die Nachttemperaturen sinken immer öfter unter null Grad. Die Tiere des Waldes bereiten sich jetzt auf den Winter vor, das große Energiesparen im Wald steht an. Dabei hat jede Art ihre eigene Überlebensstrategie. Ein hochinteressantes Neben- und Miteinander von Freund und Feind, bei dem auch der Mensch eine wichtige Rolle spielt.

„Igel, Haselmaus und Siebenschläfer haben die markanteste Überlebensstrategie: sie verschlafen vier bis sieben Monate lang einfach den kalten Winter in einem sicheren Versteck auf oder im Waldboden“, erläutert ThüringenForst-Vorstand Henrik Harms, mit knapp 200.000 ha größter Waldbesitzer im Freistaat. Die Winterschläfer senken ihre Körpertemperatur, setzen den Stoffwechsel drastisch herab und verbrauchen so ein Minimum an Energie. Und wenn der Winter nicht zu lange ist, reichen die im Herbst angelegten körpereigenen Fettreserven auch aus. Eichhörnchen, Biber und Waschbär haben es da nicht so einfach. Sie beginnen zwar auch das große Schlafen im Wald, wachen aber regelmäßig auf um zu fressen. Sie halten Winterruhe, in dem sie die Körpertemperatur aufrechterhalten, aber die Herzschlagfrequenz vermindert – ein weiterer Energiesparmodus der Natur. Frosch, Kröte und Ringelnatter sind wechselwarme Tiere und verfallen in eine Kältestarre. Ihr Körper nimmt die Umgebungstemperatur an, eine völlig andere Überlebensstrategie. Die Tiere produzieren hierzu eine Glyzerinverbindung, um ein Gefrieren der Körperflüssigkeit zu verhindern – gleichsam ein Frostschutzmittel. Aber selbst vermeintlich „winterharte“ Waldtiere wie etwa Rotwild, Rehwild oder Wildschweine haben ihren eigenen Energiesparmodus. Dazu gehören die Einschränkung der Bewegungsaktivitäten, der Fellwechsel zu dunkleren, die Sonnenenergie aufnehmenden Farben und die unterschiedliche Wärmeversorgung der inneren Organe. „Alle diese „tierischen“ Strategien funktionieren nur dann, wenn der Mensch sich im winterlichen Wald richtig verhält“, so Harms abschließend. Die Tiere nicht unnötig durch Rufen und Schreien aufschrecken, den Vierbeiner an der Leine halten und das Wegegebot beachten. Mit diesen wenigen Tipps kann der Wald- und Naturfreund Hirsch, Fuchs & Co helfen, auch einen harten Winter erträglich zu überstehen.

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