Frankfurt (agrar-PR) -
Von der seltensten Großkatze der Welt gibt es jetzt zwei Exemplare mehr. Mit rund 35 Individuen in der Wildnis gilt der
Amur-Leopard als die seltenste Großkatze der Erde. Umso erfreulicher
sind die Nachrichten, die den WWF jetzt aus seinem Schutzprojekt im
russischen Fernen Osten erreichten: Ranger sichteten ein
Leopardenweibchen mit drei Jungtieren im Schlepptau. Einer
Schutzpatrouille, die die seltenen Amur-Leoparden vor Wilderern
schützen soll, gelangen sogar spektakuläre Aufnahmen der scheuen Tiere.
Die Fotos zeigen die junge Leoparden-Familie beim gemeinsamen Abendmahl
in einem Steinbruch in der Region um Sukhanovka. Zu den
Hauptbeutetieren der Amurleoparden zählen Rehwild, Sika-Hirsche, Hasen
und Marderhunde.
„Solche Aufnahmen stimmen uns optimistisch, dass
die Schutzmaßnahmen in der Amur-Region greifen und wir das Aussterben
dieser majestätischen Tiere doch noch verhindern können“, sagt Frank
Mörschel, Projektkoordinator beim WWF Deutschland für die Amur-Region.
Zu den Hauptbedrohungen des Amur-Leoparden zählen Lebensraumverslust,
Beutetiermangel und Wilderei aufgrund seines schönen gefleckten Fells.
Außerhalb der Paarungszeit ist der Amur-Leopard,
wie auch alle anderen Leopardenunterarten, ein Einzelgänger. In der
Regel gebären die Weibchen ein bis sechs Junge, die drei Monate lang
gesäugt werden und bei ihrer Mutter bleiben, bis sie etwa zwei Jahre
alt sind. Mit ungefähr drei Jahren sind die Jungtiere dann selbst
geschlechtsreif.
Hintergrund
Der für die
nördlichste aller Leopardenarten namensgebende Amur-Fluss ist ein über
2800 Kilometer langer Strom im Grenzgebiet zwischen China und Russland.
In Zusammenarbeit mit führenden nationalen und internationalen
Organisationen hat der WWF einen Schutzplan für die ursprünglich in der
gesamten Region heimischen Amur-Leoparden erarbeitet. Langfristiges
Ziel ist die Vergrößerung und Erhaltung einer genetisch
überlebensfähigen Population von wenigstens 50 Tieren in der russischen
Provinz Primorje sowie die Etablierung neuer Gründerpopulationen im
früheren Verbreitungsgebiet der Großkatze. Der WWF unterstützt daher
Antiwildererprogramme, treibt die Etablierung von Schutzgebieten voran
und erhöht das öffentliche Bewusstsein für den Amur-Leopardenschutz.