08.11.2016 | 18:50:00 | ID: 23176 | Ressort: Umwelt | Tier

Fische in der Uecker starben an Sauerstoffmangel

Schwerin (agrar-PR) -

Das Fischsterben am 29./30. Oktober 2016 im Ueckermünder Hafen hat höchst wahrscheinlich natürliche Ursachen. Die heute vorgelegten Untersuchungsergebnisse des Landesamts für Lebensmittelsicherheit, Landwirtschaft und Fischerei konnten die drei wichtigsten Fischseuchen (VHS, IHN, KHV1) ausschließen. Auch die Untersuchungen auf Pflanzenschutzmittel und andere organische Kontaminanten waren unauffällig. Die Wasserproben des Landkreises lieferten keine Hinweise auf Umweltgifte.

„Mit Freude und Erleichterung nehme ich zur Kenntnis, dass in den untersuchten Gewässerproben und Fischkadavern keine ernsthaften Bedrohungen für Mensch und Umwelt festgestellt werden konnten. Den Analysen der Experten zufolge handelt es sich um eine natürliche Situation des Sauerstoffmangels mit anschließendem Fischsterben, wie sie in unseren flachen Tieflandgewässern leider immer wieder vorkommt. Tote Fische im Wasser geben definitiv Anlass zur Sorge und zum Handeln, nicht aber zur Panikmache“, kommentierte Umweltminister Dr. Backhaus.

Auch warb er um Verständnis, dass die saubere und zweifelsfreie Analyse im Labor einen hohen personellen und zeitlichen Aufwand bedeutet, ein verlässliches Ergebnis demnach nicht innerhalb weniger Stunden vorliegen kann. „Voreilige Schlüsse und Schuldzuweisungen, insbesondere seitens der Grünen, zeugen von mangelndem Sachverstand und befeuern ein generelles Misstrauen gegenüber staatlichen Behörden, die vielfach sehr gute Arbeit leisten“, sagte er weiter.

Eine umfassende Auswertung von Daten aus dem Landesmessprogramm für Fließgewässer ergab für einen Teilbereich der Uecker extrem niedrige und lebensfeindliche Sauerstoffgehalte von 1 Milligramm pro Liter. Normal sind im Herbst 6-8 Milligramm pro Liter. Auch die Konzentration organischer Materie, deren Zersetzung durch Bakterien Sauerstoff verbraucht, war relativ hoch. Zuvor hatte der milde September für einen erhöhten Sauerstoffverbrauch gesorgt. Hinzu kam der überaus trockene Jahresverlauf, der zu einem geringen Wasserabfluss der Uecker und zu einer Verstärkung der Sauerstoffproblematik führte.

Ferner wurde anhand der Landespegel ein akuter Abflussstau im Bereich der Mündung der Uecker in das Kleine Haff beobachtet. Grund hierfür waren erhöhte Wasserstände in der Ostsee. Dadurch konnte das sauerstoffarme Wasser im Bereich des Ueckermünder Hafens an dem betreffenden Wochenende nicht abfließen. Das Gewässer "kippte um". Die relativ standorttreue und gegen Sauerstoffmangel anfällige Fischpopulation war in diesem Bereich gefangen und verendete zwangsläufig. (regierung-mv)

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