29.10.2014 | 17:35:00 | ID: 19007 | Ressort: Umwelt | Tier

Früher verfolgt, heute gefährdet: der Habicht

Wiesbaden (agrar-PR) - Hessens Umweltministerin Priska Hinz würdigt den Vogel des Jahres 2015

Noch in diesem Jahr soll die neue Rote Liste der Brutvögel Hessens vorgestellt werden. Hessens Umweltministerin Priska Hinz nimmt ein Ergebnis schon einmal vorweg: „Der Habicht, Vogel des Jahres 2015, wird in Hessen seltener beobachtet und deshalb in der neuen Roten Liste als gefährdet eingestuft.“ Während in anderen Bundesländern der Greifvogel als nicht bedroht gilt, wird die Situation von der Staatlichen Vogelschutzwarte und der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz für Hessen anders eingeschätzt. Die Gründe hierfür liegen unter anderem darin, dass der Greifvogel sehr stark auf Störungen am Horst während der Brutzeit reagiert.

 

Früher war der kräftige Greifvogel, der ein geschickter Jäger ist, überall als „Hühnerhabicht“ gefürchtet. Er wurde als Schädling angesehen und erbittert bekämpft. Brehms Tierleben schreibt Ende der 1950er Jahre: „Des unschätzbaren Schadens wegen, welchen der Habicht anrichtet und welcher sehr häufig den Menschen unmittelbar betrifft, wird der tückische Räuber selbstverständlich eifrig verfolgt.“ An anderer Stelle heißt es über den Habicht: „Seine Wildheit und Bosheit, seine Unverträglichkeit und Mordgier machen ihn uns bald im höchsten Grade widerwärtig.“ Seitdem hat sich die Sicht auf den Habicht zum Glück deutlich gewandelt und die Bestände haben seit ca. 1970 wieder zugenommen. Gründe dafür liegen vor allem im Verbot der Bejagung und Nachstellung sowie im Verbot des Insektenvernichtungsmittels DDT.

 

Seit einigen Jahren wird beobachtet, dass sich der anpassungsfähige Vogel auf neue Verhältnisse einstellt und zunehmend den Wald verlässt und auch Städte als Lebensraum erobert. Dort findet er offensichtlich mit den Stadttauben und Rabenvögeln ausreichend Nahrung. Spiegelnde Glasfassaden und der Verkehr können ihm aber verhängnisvoll werden. Die Ornithologen des NABU gehen davon aus, dass es auch noch immer illegalen Fang und Verfolgung des Habichts in Deutschland gibt.

 

In Hessen leben derzeit etwa 800 bis 1200 Paare. „Wir haben in unserem Bundesland eine besondere Verantwortung“ so Umweltministerin Hinz, „denn das waldreiche Hessen ist einer der Verbreitungsschwerpunkte des Habichts.“ (umwelt-hessen)
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