13.02.2013 | 18:25:00 | ID: 14506 | Ressort: Umwelt | Tier

Geführter Revierwechsel: Grünbrücken in Brandenburg

Potsdam (agrar-PR) - 2012 wurden im bestehenden Autobahnnetz drei Grünbrücken mit einer Breite von 50 Metern fertiggestellt. Diese Brücken dienen Rot-, Reh- und Dammwild, Wolf, Baummarder oder Dachs als gefahrlose Querungsmöglichkeit viel befahrener Autobahnen und vermeiden so auch Verkehrsunfälle.

Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger: „Grünbrücken sind nicht nur für die Verkehrssicherheit notwendig. Sie ermöglichen es den Tieren, zu wandern und sich mit anderen Populationen zu mischen. Das ist wichtig, um den genetischen Austausch zu garantieren. Da wir die Autobahnen über weite Strecken wegen der Verkehrssicherheit mit Wildschutzzäunen absperren, sind diese Brücken oft die einzige Möglichkeit, Reviere zu wechseln."

Vor 2012 gab es in Brandenburg eine normgerechte Grünbrücke. An der A11 steht seit 2005 im Bereich der Schorfheide eine Grünbrücke, auf der im Rahmen eines Monitoringsprojekts, an dem sich das Landeskompetenzzentrum Forst Brandenburg beteiligt, mittels Kameraüberwachung die gute Nutzung durch Wildtiere nachgewiesen werden konnte. Hier ging 2007 auch der erste rückkehrende Wolf im Norden Brandenburgs in die „Fotofalle".

Die drei neuen Brücken stehen an der A9 bei Niemegk, an der A13 bei Teupitz/Tornow und an der A12 bei Kersdorf. Die Querungen an der A9 und an der A13 sind bereits auch komplett begrünt und teilweise mit Gehölzen bepflanzt. Infrarotkameras geben Auskunft, wie hier die Tierwelt diese Brücken annimmt. Die drei Brücken stellen einen Vorgriff auf das im Februar 2012 durch das Bundeskabinett verabschiedete „Bundesprogramm Wiedervernetzung" dar. Die Baukosten in Höhe von rund 15 Millionen Euro wurden aus Bundesmitteln finanziert.

Im Rahmen des vierstreifigen Neubaus der B101n wurde bei Wiesenhagen zur Verminderung der Zerschneidungswirkung der neuen Straße die erste Grünbrücke Brandenburgs in Holzbauweise errichtet. Dazu wurde Holz aus deutschen Wäldern verwendet. Wer vom südlichen Berliner Ring die B101 in Richtung Süden fährt, sieht das 40 Meter breite, mit einer Stützweite von 32 Metern und einer lichten Höhe von maximal 7,50 Metern ausgestattete Bauwerk aus Brettschichtholzbindern, nur wenige Minuten nach dem Passieren von Trebbin.

Nach Berechnungen des BUND sterben rund 250.000 Rehe, Hirsche und Wildschweine jedes Jahr auf Deutschlands Straßen. Hinzu kommen unzählige überfahrene kleinere Wildtiere.


Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg
Pressereferat
Dr. Jens-Uwe Schade
Referatsleiter, Pressesprecher
Henning-von-Tresckow-Straße 2 - 8
14467 Potsdam
Telefon: 0331/ 866 80 06
Mobil: 0172/ 392 72 02
Fax: 0331/ 866 83 58
Mail: Jens-Uwe.Schade@mil.brandenburg.de
Internet: www.mil.brandenburg.de
Pressekontakt
Frau Dr. Dagmar Schott
Telefon: 0331 / 8667016
Fax: 0331/ 8668358
E-Mail: pressestelle@mluk.brandenburg.de
Pressemeldung Download: 
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
Henning-von-Tresckow-Straße 2-8
14467 Potsdam
Deutschland
Telefon:  +49  0331  8667016
E-Mail:  pressestelle@mluk.brandenburg.de
Web:  http://www.mil.brandenburg.de
>>>  RSS
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.