Frankfurt (agrar-PR) -
WWF Report beschreibt 350 neue Arten / Fundgebiet im Himalaya durch Klimawandel stark bedroht Mehr als 350 neue Arten – darunter der kleinste
Hirsch der Welt und ein „fliegender“ Frosch - sind laut eines neuen WWF
Reports im Gebiet des östlichen Himalayas entdeckt worden. Die Region
ist eine biologische Fundgrube, die nun durch den Klimawandel bedroht
ist.
Die Forschungsarbeit eines Jahrzehnts, die von
Wissenschaftlern in abgelegenen und durch die steigenden Temperaturen
akut bedrohten Bergregionen ausgeführt wurde, erbrachte sensationelle
Ergebnisse wie die Entdeckung eines hellgrünen, fliegenden Frosches,
der seine langen, mit Schwimmhäuten versehenen Füße zum Gleiten in der
Luft benutzt. Eine der bedeutendsten Entdeckungen ist nicht „neu“ im
klassischen Wortsinne. Ein 100 Millionen Jahre altes Geckofossil wurde
in einer Bernsteinmine im Hukawng Tal im nördlichen Myanmar entdeckt.
Der Fund gehört zur ältesten der Wissenschaft bekannten fossilen
Geckoart. Nach Entdeckung der kleinsten und ältesten Hirschspezies der
Welt, die auch als „Blatt-Hirsch“ bezeichnet wird, glaubten die
Forscher anfangs es handele sich um ein Jungtier einer anderen Spezies.
Doch DNA Tests bestätigten, dass es sich bei dem hellbraunen Tier mit
großen Augen um eine eigenständige und neue Art handelt.
Der WWF Report „Der östliche Himalaya – Wo Welten
kollidieren“ beschreibt detailliert mehr als 350 neue Arten.
Wissenschaftler verschiedener Organisationen haben sie zwischen 1998
und 2008 in einer Region entdeckt, die Bhutan, den Nord-Osten Indiens,
den Norden Myanmars ebenso wie Nepal und südliche Bereiche Tibets
umfasst. Unter den neu entdeckten Arten sind 242 Pflanzen, 16
Amphibien, 16 Reptilien,
14 Fische, zwei Vögel, zwei Säugetiere und
mindestens 60 neue Wirbellose „Die enorme biologische Vielfalt
unterstreicht die zerbrechliche Natur einer Umgebung, die Gefahr läuft,
unwiederbringlich verloren zu gehen, wenn nicht die schlimmsten
Auswirkungen des Klimawandels aufgehalten werden,“ sagt Birgit Braun,
WWF - Artenschutzexpertin. Nur ein ambitioniertes globales
Klimaabkommen könne den Planeten und seine Natur-Schätze wie den
Himalaya vor dem Klimawandel retten.
Der östliche Himalaya beheimatet eine
überwältigende Anzahl von 10.000 Pflanzenarten, 300 Säugetierarten, 977
Vogelspezien, 176 Reptilien- und 105 Amphibienarten sowie 269
verschiedene Süßwasserfische. Die Region weist die höchste Dichte an
Bengalischen Tigern auf und ist die letzte Bastion des charismatischen
Panzernashorns. In der Vergangenheit hat die felsige und in weiten
Teilen unzugängliche Landschaft des Östlichen Himalayas biologische
Forschungen massiv erschwert, mit dem Ergebnis, dass seine Tier und
Pflanzenwelt wenig erfasst und weite Gegenden bis heute biologisch
unerforscht sind.