08.03.2013 | 19:00:00 | ID: 14674 | Ressort: Umwelt | Tier

Landwirtschaftsminister Backhaus würdigt ehrenamtliche Arbeit der Jäger

Schwerin (agrar-PR) - Im vergangenen Jahr brachten die Jäger in Mecklenburg-Vorpommern gut 119.000 Stück Schalenwild mit insgesamt 3.043 Tonnen Wildbret sowie rund 15.000 Stück Niederwild zur Strecke.
"Das Wild gehört zum Wald", betonte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus auf der 24. Delegiertenversammlung des Landesjagdverbandes am Sonnabend in Linstow. "Hege und Jagd sichern das Vorkommen heimischer gesunder Wildtierarten nachhaltig. Andererseits ist eine waldverträgliche Wilddichte Grundvoraussetzung, dass sich unsere schönen Wälder auf natürliche Weise verjüngen können und Wildschäden vermieden werden."

Der Minister würdigte die ehrenamtliche Arbeit der über 11.000 Jägerinnen und Jäger und betonte, dass die Jagd in M-V einen guten Ruf genieße, auch weil die Jäger auf die Einhaltung von bundes- und landesspezifischen gesetzlichen Regelungen sowie der ungeschriebenen Gesetze des Jagdhandwerkes und der Jagdethik achten.

"Jagdethik und Moral sind die Grundpfeiler des Weidwerkes. Dazu zählen die Ehrfurcht vor der Kreatur, der bewusste Umgang eines jeden Jägers mit dem Wildbret, da dies ein hochwertiges Lebensmittel ist und die Gewährleistung der Sicherheit für alle an der Jagd Beteiligten."

"Sie sorgen nicht nur durch Ihre klassische Aufgabe der Hege und Pflege für einen großen Artenreichtum, sondern tragen als anerkannter Naturschutzverband auch zum Gemeinwohl bei", würdigte der Minister die Arbeit der Jägerschaft in Mecklenburg-Vorpommern. "Sie bringen Jugendlichen die Natur näher, pflanzen Hecken und unterstützen die Wildforschung; Jagdhornbläsergruppen, Falkner und Jagdhundeführer pflegen das jagdliche Brauchtum auch außerhalb des Waldes."

Einen Schatten auf das Thema Jagd warfen die Diskussionen in Verbindung mit Drückjagden im Müritz-Nationalpark im vergangenen Jahr. Gemäß § 20 Absatz 1 des Landesjagdgesetzes soll die Jagdausübung in Nationalparken und in Naturschutzgebieten dem jeweiligen Schutzzweck dienen. Und das ist die Wildbestandsregulierung. Der Minister unterstrich: "Doch ebenso wichtig ist mir, die in diesem Zusammenhang sichtbar gewordenen Gräben zwischen den verschiedenen Lagern, den ökologischen und traditionellen Jägern, Naturschützern und Förstern nicht weiter zu vertiefen, sondern gemeinsam zu schließen. Erste Gespräche dazu stimmen mich optimistisch."

Eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Stöberjagd und auch die Nachsuche sind gut ausgebildeten Jagdhunde. "Um die Voraussetzung für die Hundeausbildung in M-V zu verbessern, hatte ich mich gemeinsam mit dem Jagdbeirat dazu entschlossen, dem Jagdhundewesen eine weitaus größere Unterstützung aus Jagdabgabemitteln zukommen zu lassen. Noch im Mai werden wir ein Schwarzwildgatter eröffnen, in dem die Jagdhunde für die kontrollierte Arbeit an Schwarzwild ausgebildet werden."

Ein aktuelles Thema ist auch die Verwendung bleifreier Munition. "Nach ersten Untersuchungen ist die Herstellung tierschutzgerechter und jagdpraxiskonform anwendbarer Geschosse ohne Verwendung von Blei nachweislich möglich", so der Minister. "Hier ist eine Entwicklung im Gange, die man nicht ignorieren darf. Für uns spielen natürlich auch die Gesundheitsaspekte bei der Verwendung des Wildbrets als hochwertiges Lebensmittel eine große Rolle." Zum Einsatz bleifreier Munition hat für Dr. Backhaus eine bundesweit einheitliche Lösung Priorität.

Ein weiteres, in der Jägerschaft diskutiertes Problem ist die Novellierung des Bundesjagdgesetzes, nach dem Grundeigentümer aus ethischen Gründen auf Antrag aus der Jagdgenossenschaft ausscheiden können. Darüber entscheiden die Unteren Jagdbehörden. Trotzdem ist auf Anordnung eine beschränkte Jagdausübung auf den für befriedet erklärten Grundflächen möglich, wenn die Erhaltung eines landschaftlich und landeskulturellen Verhältnissen angepassten artenreichen und gesunden Wildbestandes, der Schutz der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft vor übermäßigen Wildschäden sowie die Wildseuchenvorbeuge und -bekämpfung es erfordern.

"Gerade letzterer Versagungsgrund ist aus Sicht unseres Bundeslandes, das mit Schweinepest und Vogelgrippe unliebsame Bekanntschaft gemacht hatte, von besonderer Bedeutung", betonte der Minister. (PD)
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