19.05.2016 | 20:15:00 | ID: 22331 | Ressort: Umwelt | Tier

Ministerium entlässt einmillionsten Stör in die Oder – Störpaten gesucht!

Schwerin (agrar-PR) -

Anlässlich des weltweiten „World Fish Migration Day“ beteiligt sich das Landwirtschaftsministerium am 21. Mai, ab 13.00 Uhr, an Besatzmaßnahmen zur Wiedereinbürgerung des Ostseestörs im Nationalpark Unteres Odertal in Schwedt/Oder (Park 2, Ortsteil Criewen). Im Rahmen der Veranstaltung soll der einmillionste, an der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei (LFA) Mecklenburg-Vorpommern erbrütete Stör in die Oder entlassen werden.

Ende der 60ziger Jahre wurde in der Oder der letzte Baltische Stör gefangen. Gewässerverschmutzung, die Verbauung der Flüsse sowie eine intensive Fischerei auf die Laichfische hatten die einst reichen Bestände ausgelöscht. Seit 2007 wird über Besatzmaßnahmen in der Oder und ihren Nebenflüssen mit viel Aufwand versucht, den wohl ursprünglichsten aller Knochenfische zurückzubringen. Dieser Besatz, der seit 2010 vollständig aus der Reproduktion des an der LFA in Born auf dem Darß gehaltenen Laichstörbestandes stammt, soll langfristig den Grundstock einer neuen, sich selbst erhaltenden Population im Ostseeeinzugsgebiet bilden. Damit gehört die LFA bei der Wiedereinbürgerung des Ostseestörs zu den Vorreitern in Deutschland.

Relevant sind in diesem Zusammenhang auch die aktuellen Ausbaupläne der Oder. An der Oder liegt Deutschlands einziger und Polens größter Auen-Nationalpark. Viele Bereiche im Odereinzugsgebiet werden durch Schutzgebietsverordnungen vor Eingriffen weitgehend bewahrt, um sie als möglichst unveränderten Naturraum zu erhalten und das darin lebende einzigartige Artenaufkommen zu sichern. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Die Pläne zum Ausbau der Oder werden deshalb kritisch betrachtet, da sich in Gewässerabschnitten mit Kies- oder Steinboden die ursprünglichen Laichgründe des Störs und auch die Kinderstuben des Nachwuchses befinden.

An diesem Tag haben Besucher zudem die Möglichkeit, eine Störpatenschaft zu übernehmen. Jeder, der etwas zur Wiederansiedlung des Fisches beitragen möchte, kann eine Patenschaft für 10 € übernehmen und sein „Patenkind“ gleich selbst in die Oder setzen. Das Geld fließt in das Wiederansiedlungsprojekt. Jeder Störpate bekommt eine Urkunde mit Markennummer „seines“ Störes. Sollte der Stör auf seiner Wanderschaft einem Fischer ins Netz gehen, erhält der Störpate Auskunft über Zeit und Ort. So kann er seinen Weg genau verfolgen. Die Fischer sind verpflichtet, den geschützten Stör anschließend wieder freizulassen. Wiederfänge ausgesetzter Störe wurden bislang aus vielen Gebieten der Ostsee und darüber hinaus unter anderem aus dem Oslofjord, vor dem norwegischen Bergen und sogar vor der Mündung der Loire im Atlantischen Ozean an der Westküste Frankreichs gemeldet.

Am Projekt beteiligt sind darüber hinaus das Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei Berlin, der Nationalpark Unteres Odertal, die Gesellschaft zur Rettung des Störs und der Naturschutzbund Deutschland. (regierung-mv)

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Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern
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