31.05.2013 | 14:00:00 | ID: 15166 | Ressort: Umwelt | Tier

Neue Hilfe im Wolfsgebiet

Dresden (agrar-PR) - Kupfer: „Einsatz von Freiwilligen wird Konflikte vermeiden helfen“
Schäfereibetriebe in Wolfsgebieten können künftig zusätzliche Hilfen durch Teilnehmer des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) erhalten. Darüber informierte heute (31. Mai 2013) Sachsens Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Frank Kupfer, beim Besuch eines Betriebes in Berthelsdorf (Ortsteil von Neustadt, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge).

Fast die Hälfte des Territoriums im Freistaat Sachsen ist Wolfsgebiet. Das heißt, dass dort jederzeit Wölfe auftauchen können und Tierhalter deshalb ihre Nutztiere in geeigneter Weise schützen müssen. Der Freistaat unterstützt betroffene Tierhalter bei der Anschaffung von geeignetem Zaunmaterial für Schaf- und Ziegenhalter, beim Einbringen von Untergrabschutz für Wildgatter oder auch bei der Anschaffung von Herdenschutzhunden. Der Fördersatz beträgt sowohl für Hobbytierhalter als auch für Tierhalter im Wirtschaftsbetrieb 60 Prozent.

Zusätzlich zu dieser Unterstützung können sich nun auch Schäfereibetriebe im Wolfsgebiet als Einsatzstellen für das FÖJ bewerben, um den  Mehraufwand in der Herdenbetreuung zu mindern, der durch Anwesenheit von Wölfen in der Region entsteht. Die FÖJ-Teilnehmer sollen dabei den Zaunbau und die Zaunkontrolle unterstützen, ebenso wie die Beaufsichtigung der Herden.

„Der Einsatz von FÖJlern ist eine gute Möglichkeit, um Arbeitsspitzen abzufangen, die durch die Anwesenheit von Wölfen für schafhaltende Betriebe entstehen können“, so Minister Kupfer. „Wir können und wollen den Wölfen derzeit nicht vorschreiben, wo sie ihren Lebensraum suchen. Wir wollen aber ein möglichst konfliktfreies Nebeneinander von Nutztierhaltung und Wolf. Darum unterstützen wir die betroffenen Tierhalter mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln. Wir sind überzeugt, dass der Einsatz von FÖJlern in den Schäfereibetrieben für beide Seiten positive Effekte bringt und dass sich viele junge Menschen für eine solche Aufgabe interessieren.“

Interessenten können sich unter der Internetadresse www.das-foej.de über entsprechende Träger des FÖJ in ihrer Region erkundigen und mögliche Einsatzorte erfragen. Mit der weiteren Ausbreitung der Wölfe in Sachsen werden weitere Betriebe als Einsatzstellen für das FÖJ in Frage kommen.

Hintergrundinformation: Derzeit leben acht bekannte Wolfsrudel in Sachsen. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre wurden rund 4 100 Euro Schadenausgleich pro Jahr für durch Wölfe getötete Nutztiere geleistet. Gleichzeitig wurden seit 2005 jährlich durchschnittlich 22 500 Euro für Präventionsmaßnahmen bereitgestellt.

Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) ist ein Bildungs- und Orientierungsjahr für Jugendliche, die sich aktiv und interessiert für Umwelt- und Naturschutzfragen einsetzen wollen. In Sachsen stehen elf anerkannte Träger für das FÖJ zur Verfügung. Das FÖJ beginnt jedes Jahr im September. (SMUL)
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