02.10.2013 | 16:05:00 | ID: 16168 | Ressort: Umwelt | Tier

Reinholz: Wildschäden im Wald verlangen konsequentes Jagdmanagement

Erfurt (agrar-PR) - Gutachten: Verbiss- und Schälschäden haben zugenommen

Thüringens Forstminister Jürgen Reinholz will an seinem jagdpolitischen Kurs festhalten und bessere Rahmenbedingungen für die Reduzierung von Wildschäden schaffen. Das hat der Minister anlässlich der Vorstellung des Thüringer Verbiss- und Schälschadensgutachten 2013 heute in Erfurt angekündigt. Das Gutachten kommt für die Wälder in Thüringen zu dem Ergebnis, dass sowohl Schäden durch Wildverbiss als auch durch Schäle in den vergangenen drei Jahren deutlich zugenommen haben.

 

„Die Schäden haben ein Ausmaß erreicht, das unsere Ziele beim Waldumbau gefährdet. Das Wild gehört zu unseren Wäldern genauso wie zu den landwirtschaftlichen Flächen. Aber wo die Wilddichte zu hoch ist, muss sie wirksam reduziert werden“, sagte Reinholz. Laut Gutachten ist bei fast allen Baumarten das Verbissniveau angestiegen; auf über 40 Prozent der untersuchten Flächen wird nach Einschätzung der Fachleute das Verjüngungsziel „Mischbestand“ aufgrund des Wildverbisses nicht erreicht. Bei der letzten Erhebung 2010 waren es nur 33 Prozent der Flächen. Der Anteil frischer Schälschäden liegt mit 5,2 Prozent auch höher als 2010.

 

Reinholz versicherte, sein Ministerium werde bei der weiteren Überarbeitung jagdlicher Richtlinien und Verordnungen möglichst viele Hemmnisse der Schadensreduktion herausfiltern. „Ich bin froh, dass wir bereits das Thüringer Jagdgesetz und die Jagdzeitenverordnung so ändern konnten, dass die Jäger einen größeren Spielraum bei der Bejagung verschiedener Wildarten haben“, sagte der Forstminister. Auch bei der novellierten Jagdnutzungsanweisung der Landesforstanstalt seien neue Erkenntnisse des Wildmanagements berücksichtigt.

 

Derzeit sind die Thüringer Einstandsgebietsverordnung für das Rot-, Dam- und Muffelwild, die Thüringer Jagdhundebrauchbarkeitsverordnung oder die Jägerprüfungsausbildungsverordnung in Bearbeitung. In Kürze wird dazu noch die neu Ausführungsverordnung zum Thüringer Jagdgesetz hinzukommen.

 

Hintergrund

Das Verbiss- und Schälschadensgutachten 2013 wurde im Auftrag des Freistaats Thüringen vom Service- und Kompetenzzentrum der Thüringer Landesforstanstalt erarbeitet. Dazu wurden in allen Thüringer Forstämtern gut 260.000 Bäume auf Verbissschäden, fast 72.000 Bäume auf Schälschäden untersucht. Vergleichbare Gutachten waren bereits 2007 und 2010 erstellt worden. (tmöfun)

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