26.09.2019 | 20:05:00 | ID: 27837 | Ressort: Umwelt | Tier

Statistik für das Brandenburger Jagdjahr 2018/2919: Gesamtstrecke beim Schalenwild geringer als im Vorjahr

Potsdam (agrar-PR) - Für das Jagdjahr 2018/2019 hat das Brandenburger Agrarministerium die Streckendaten landesweit ausgewertet. Bei den wichtigen jagdbaren Tierarten weist die aktuelle Statistik Rückgänge auf.
Im zurückliegenden Jagdjahr betrug die Schalenwildstrecke des Landes Brandenburg insgesamt 151.961 Stück (Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild). Laut Jagdstatistik für das Land Brandenburg lag die Gesamtstrecke davor - im Jagdjahr 2017/2018 - bei 176.418 Stück Schalenwild. Dabei werden neben den Erlegungen auch die Anzahl des Fall- und Unfallwilds erfasst. 

Jäger als wichtige Partner für Forst- und Landwirte 

Jägerinnen und Jäger sind wichtige Partner für die Forstwirtschaft und Nutztierhalter. Rot-, Dam- und Rehwild haben als verbeißendes Schalenwild einen sichtbaren Einfluss auf die natürliche Verjüngung der Wälder. Wildtiere fressen bevorzugt die Blätter junger Laubbäume – ohne Wildschutzmaßnahmen kann meist kein Waldumbau stattfinden. 

Auch mit Blick auf einen drohenden Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP), der dann – wie das Beispiel China zeigt - großräumig zu schweren wirtschaftlichen Schäden führen würde, leisten die vielen aktiven Jäger und Jagdhelfer im Land in ihrer Freizeit einen unschätzbaren Beitrag bei der Eingrenzung der Gefahr. Die intensive Bejagung des sehr anpassungsfähigen Schwarzwilds bleibt auch in den kommenden Jahren auf Schwerpunkt in Brandenburg. 

Schalenwildstrecke

Im Vergleich zu den Siebziger- und Achtzigerjahren mit Gesamtstrecken an Schalenwild von 47.000 beziehungsweise 71.000 Stück befinden sich die Streckenergebnisse immer noch auf hohem Niveau. Allein schon bei einer einzigen Schalenwildart, den Wildschweinen, werden heute – siehe unten – die damaligen Streckenergebnisse deutlich übertroffen.

In den landeseigenen Jagdrevieren, die 10 Prozent der Jagdfläche ausmachen, sind die Abschüsse bei Rot-, Dam- und Rehwild um 15 Prozent angestiegen. In den privaten Jagdbezirken fiel die Wildstrecke um 4 Prozent und blieb damit in der Menge der letzten Jahre.

Schwarzwild

Schwarzwild – auch Wildschweine oder Sauen genannt - machten 47 Prozent der Schalenwildstrecke aus. Das letzte Jagdjahr erbrachte eine Schwarzwildstrecke von 71.455 Sauen. Das sind rund 18.000 Sauen (20 Prozent) weniger als im Rekordjahr 2017/2018. Dabei wurden mehr männliche als weibliche Wildschweine erlegt. Der Anteil der Bachen (Muttertiere) an der Gesamtstrecke betrug in den landeseigenen Revieren 9 Prozent, in den privaten Revieren lediglich 6 Prozent. Ziel sind mindestens 10 Prozent, um ein unkontrolliertes Vermehren der Wildschweine zu vermeiden.

Rehwild

Mit fast 40 Prozent hat das Rehwild den zweithöchsten Streckenanteil am Schalenwild. Insgesamt wurden 60.613 Rehe erlegt. Während in den privaten Jagdrevieren die Rehwildstrecke um 4 Prozent sank, stieg sie in den landeseigenen Revieren um 16 Prozent an. Der Anteil des weiblichen Wildes an der Strecke überwog in den landeseigenen Revieren, während in den privaten Revieren mehr männliches Wild erlegt wurde. Für die Verringerung der Population ist es entscheidend, dass mehr weibliche als männliche Tiere erlegt werden.

Dam- und Rotwild

In den landeseigenen Revieren stieg die Strecke um 21 Prozent an. In den privaten Revieren wurde 6 Prozent weniger Damwild erlegt. Insgesamt wurden 10.627 Stück Damwild geschossen. Damwild ist damit die dritthäufigste Schalenwildart in Brandenburg. Zum Rotwild zählen Rothirsche, markant mit ihrem großen und prachtvollen Geweih. Mit 8.836 Stück wurde nur geringfügig weniger Rotwild erlegt (Vorjahr: 8.901).

Niederwildstrecke

Zum Niederwild zählen Fuchs, Dachs, Hasen und Kaninchen, zum Federwild alle jagdbaren Vogelarten. 

Insgesamt wurden 2.582 Feldhasen geschossen. Damit steigt die Strecke erstmals seit 2015 wieder geringfügig. Knapp zwei Drittel der erfassten Strecke sind Verkehrsopfer. In Märkisch-Oderland wurden die meisten Feldhasen erlegt beziehungsweise überfahren.

Die Entenstrecke ist im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas angestiegen. Im Jagdjahr 2018/2019 wurden 5.935 Enten erlegt (Vorjahr: 5.325). Die höchste Entenstrecke meldete wiederum Märkisch-Oderland.

Die Gänsestrecke beträgt 4.352 Stück (Vorjahr: 4.813) und liegt damit 10 Prozent unter der Strecke des Vorjahres. In der Prignitz wurden die meisten Gänse (1.045) geschossen. 

Die Strecke der Ringeltaube sank weiter. 1.304 Exemplare (Vorjahr: 1.489) bedeuten ein Minus von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Erneut meldete Potsdam-Mittelmark die meisten Abschüsse.

Raubwildstrecke

Der jahrelang ansteigende Abschuss des Waschbären ist zum Erliegen gekommen. Mit 33.630 erlegten Exemplaren erreicht er nur 94 Prozent des Vorjahresergebnisses. Erstmals seit 2009 liegt die Strecke unterhalb des Vorjahresniveaus. 

Die Marderhundstrecke ist gegenüber dem Vorjahr weiter gesunken. Es wurden 6.572 Exemplare erlegt (Vorjahr: 7.207). Das sind 9 Prozent weniger.

 Rückläufig ist ebenfalls der Abschuss der Rotfüchse. Die 23.157 erlegten Füchse bedeuten ein Streckenminus von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Bezogen auf die Jagdfläche wurden im Durchschnitt 0,8 Füchse je 100 Hektar Jagdfläche erlegt. Fuchsjagd ist für die Wissensökologie wichtig, das Raubtier geht auf Großtrappen und Wiesenbrüter wie Kiebitze und Rebhühner.
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