26.09.2013 | 16:53:00 | ID: 16130 | Ressort: Umwelt | Tier

Thüringer Auerwildprojekt gewinnt an Fahrt

Gehren (agrar-PR) - Umweltminister Reinholz wildert 19 Auerhühner im Forstamt Gehren aus

Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz hat heute zusammen mit Vertretern der Landesforstanstalt insgesamt 19 junge Auerhähne und ‑hennen im Bereich des Forstamtes Gehren ausgewildert. „Das Auerhuhn gehört in Thüringen zu den Tierarten mit dem höchsten Schutzstatus. Ich freue mich, dass ThüringenForst so engagiert für den Erhalt des Vogels arbeitet“, sagte Reinholz nach der Auswilderung im Revier Unterweißbach.

 

Das Auerwild ist auch in Thüringen akut in seinem Bestand gefährdet, gerade einmal fünf bis zehn Tiere in freier Wildbahn werden von den Experten geschätzt. Mit der Nachzucht und Auswilderung durch die Landesforstanstalt soll mittelfristig eine stabile Population von bis zu 100 Tieren aufgebaut werden. Dazu hat ThüringenForst 2012 in Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald für rund 400.000 Euro im Bereich des Forstamtes Paulinzella eine neue Auerwildaufzuchtstation errichtet. Sie ist bundesweit die einzige staatliche Einrichtung dieser Art.

 

Neue Technologien wie etwa Überwachungskameras in den insgesamt elf Volieren erlauben es, die Tiere bei der Bruttätigkeit und der Aufzucht störungsfrei zu beobachten und schnell reagieren zu können, sollte sich Unvorhersehbares ereignen. Um eine artgerechte „sanfte“ Aufzucht der überaus menschenscheuen Tiere zu gewährleisten, wird bewusst auf eine öffentliche Zurschaustellung und wirtschaftliche Vermarktung des Artenschutzprojektes verzichtet. In diesem Jahr wurde das Konzept mit 19 prächtig wachsenden Auerwildküken belohnt.

 

Nach der Aufzucht schaffen die Förster dem größten Waldvogel Thüringens einen angenehmen Lebensraum. Auerhühner lieben lichte und krautschicht­reiche Nadelmischwälder mit Mauserplätzen, Schlafbäumen und einem hohen Altholzanteil, die sich mit naturnaher Forstwirtschaft realisieren lassen. Ein straffes Jagdmanagement sorgt dafür, dass die natürlichen Widersacher des Auerwilds, wie etwa Wildschwein, Fuchs und Waschbär, auf ein ökosystemverträgliches Maß reduziert werden. Von der Ökowald­wirtschaft profitieren nicht nur die Auerhühner. Auch andere seltene Arten wie Sperlings- und Rauhfußkauz, Schwarzspecht, Ziegenmelker und Kreuzotter finden hier vermehrt geeignete Habitate.

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