27.05.2019 | 08:20:00 | ID: 27463 | Ressort: Umwelt | Tier

Umweltministerin wildert fünf Feldhamster aus

Wiesbaden (agrar-PR) - Vom Aussterben bedrohte Art wird in Hessen wieder verstärkt angesiedelt
„Der Feldhamster gehört zu den am stärksten gefährdeten Säugetierarten in Hessen. Von ehemals 58 Feldhamstergebieten in Hessen sind nur noch 26 nachweislich von Feldhamstern besiedelt. Um ihre Population zu stärken, entlassen wir heute fünf Feldhamster in die Freiheit“, sagte Umweltministerin Priska Hinz, die heute in Niederdorfelden im Main-Kinzig-Kreis gemeinsam mit der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) fünf Feldhamster in ihren natürlichen Lebensraum entließ. „Damit stärken wir die Artenvielfalt und leisten einen Beitrag zur Biodiversitätsstrategie, die wir engagiert umsetzen müssen. Denn der Weltbiodiversitätsrat hat gerade wieder verdeutlicht, wie dramatisch das Artensterben auf der ganzen Welt voranschreitet“, ergänzte Hinz.

„Wichtig ist, dass wir die Lebensräume des Feldhamsters verbessern. Dafür hat Hessen 2018 das Schutzprogramm „Förderung der Leitarten der Feldflur“ gestartet“, erklärte die Umweltministerin. „Das Programm stellt Fördermittel bereit, damit Landwirte Getreide- oder Stoppelstreifen sowie rechteckige Flächen mitten im Feld stehen lassen. So bleiben Nahrung und Deckung für den Feldhamster erhalten. Auch den Aufbau von Feldhamsterstationen zur Nachzucht unterstützt das Land finanziell“, so Hinz. Neben Sondermitteln des Landes in Höhe von 700.000 Euro für 2018 und 2019, kommen Fördermittel aus den Agrarumweltmaßnahmen (HALM) in Höhe von 350.000 Euro dem Feldhamster zu Gute. Naturschutzverbände, Landschaftspflegeverbände sowie Landwirte engagieren sich, unterstützt von der Naturschutzverwaltung, im Rahmen des Programms gemeinsam für den Schutz der Art.

Die Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz, die Landeshauptstadt Wiesbaden, der Hochtaunuskreis, der Landschaftspflegeverband Hochtaunuskreis, der Opel-Zoo und der Arbeitskreis Wildbiologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen arbeiten eng zusammen, um die noch vorhandenen Feldhamsterbestände zu sichern. Beispielsweise werden in den Feldhamsterstationen in der Fasanerie Wiesbaden und im Opel-Zoo verletzte Fundtiere, Feldhamster aus Rettungen sowie Tiere, die umgesiedelt werden mussten, fachgerecht untergebracht und versorgt. „Sobald wie möglich werden diese Hamster an geeigneten Orten wie hier in Niederdorfelden wieder ausgewildert“, ergänzte Umweltministerin Priska Hinz. „Die Feldhamsterstation in der Fasanerie Wiesbaden konnte mit Mitteln aus der Umweltlotterie GENAU in Höhe von 9.000 Euro errichtet werden. Dort haben die Feldhamster überwintert, die wir heute freilassen“, erklärte Hinz. Sämtliche Erträge der Umweltlotterie fließen in ein Förderprogramm des Umweltministeriums und stehen für Projekte im Natur- und Artenschutz zur Verfügung.
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