20.05.2019 | 08:10:00 | ID: 27437 | Ressort: Umwelt | Tier

Weltbienentag: Ein ganzer Tag für ein kleines Nutztier

Bienenschutz ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Der heutige Weltbienentag (20. Mai 2019) soll die fleißigen Insekten stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Auch im Freistaat Sachsen wird diesem kleinen Nutztier große Aufmerksamkeit geschenkt. Honigbienen sind nicht nur unverzichtbarer Bestandteil unseres Ökosystems, sie leisten auch einen großen Beitrag zur Sicherung und Steigerung pflanzlicher Erträge in der Landwirtschaft sowie im Obst- und Gartenbau. Derzeit halten im Freistaat Sachsen fast 7 000 Imker insgesamt über 55 000 Bienenvölker der Rassen Carnica, Buckfast und Dunkle Biene. Unterstützt wird die Arbeit der Imker von einer hervorragenden Interessenvertretung und vielfältigen Initiativen auf allen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens. Als besonders gelungenes Beispiel für den Einsatz zum nachhaltigen Schutz der Bienen ist die Tätigkeit der Landesarbeitsgemeinschaft Imkerei und Landwirtschaft (LAGIL), einer Kooperation des Landesverbandes Sächsischer Imker e. V. und des Sächsischen Landesbauernverbandes e. V.

„Die sächsischen Landwirte unternehmen mittlerweile viele Anstrengungen, die Landwirtschaft wettbewerbsfähig und gleichzeitig für eine gedeihliche Entwicklung der Bienenhaltung gleichermaßen gut zu gestalten“, sagte Staatsminister Thomas Schmidt. „Der Freistaat Sachsen will die Rahmenbedingungen dafür optimal fassen. Schon seit Beginn der Diskussion um die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik setzen wir uns zum Beispiel gemeinsam mit der Imkerschaft dafür ein, dass unsere Landwirte das neue Instrument ‚Greening‘ verstärkt zur Anlage von Blühflächen nutzen. Dass wir dabei auf dem richtigen Weg sind, zeigen die aktuellen Zahlen.“

Um Schüler frühzeitig zu umweltbewusstem Handeln zu motivieren und die Bienenpopulation mit neuen Völkern zu erweitern, haben die Sächsische Staatsregierung und der Landesverband Sächsischer Imker e. V. zudem Anfang Mai ein Bündnis geschlossen. „Die Kooperation zwischen Schulen und Imkern ist eine wunderbare Form des Wissenstransfers. Sie ist eine gute Möglichkeit und große Chance, staunend zu lernen und ganz praktisch beim Schutz und der Bewahrung unserer Natur mitzumachen. Vielen Dank allen, die sich dafür engagieren“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer.

Gerade für die Wildbienen kann auch jeder Einzelne etwas tun. Helfen würde zum Beispiel ein kritischer Blick in das eigene Lebensumfeld: Kräuter und Blumen auf dem Balkon und im Garten, kleine Nisthilfen, nicht zu kurz mähen. Die Verbundenheit der Staatsregierung mit den Bienen zeigt sich auch in einer kontinuierlichen finanziellen Unterstützung der heimischen Imkerschaft im Rahmen eines Programms – Europäische Union und Freistaat stellen dabei jeweils 50 Prozent der Mittel bereit. Als Maßnahmen zur Förderung der Imkerei werden Lehrbienenstände, Weiterbildungsveranstaltungen sowie die kostenlose Abgabe der Varroatose-Medikamente unterstützt.

Hintergrund:

Das Greening umfasst den Erhalt von Dauergrünlandflächen, eine größere Vielfalt beim Anbau von Feldfrüchten sowie die Bereitstellung von sogenannten ökologischen Vorrangflächen auf Ackerland. Zu den ökologischen Vorrangflächen zählen beispielsweise Hecken, der Anbau von Eiweißpflanzen, Zwischenfrüchten oder pollen- und nektarreichen Arten – also vieles, was Bienen mögen. Im Freistaat Sachsen wurden im Jahr 2018 rund 80 000 Hektar (davon rund 60 000 Hektar Zwischenfrüchte und rund 20 000 Hektar andere Flächen, unter anderem 11 140 Hektar Brachen und Blüh-„Honigpflanzen“-Brachen, 6 038 Hektar Leguminosen, 1 380 Hektar Puffer-, Ackerrand- und Waldrandstreifen) dieser Flächen beantragt – das sind etwa zehn Prozent des Ackerlandes in Sachsen. Für diese Flächen gilt bis auf ganz wenige Ausnahmen ein generelles Pflanzenschutzmittelverbot.

Zahl der Imker in Sachsen und Bienenvölker (nach Sächsischer Tierseuchenkasse):

Jahr                      Imker                   Bienenvölker

1995                     3 343                    31 349

2000                     3 375                    35 263

2005                     3 498                    35 089

2010                     3 805                    35 000

2015                     3 456                    46 351

2016                     5 808                    52 061

2017                     6 089                    54 988
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