25.07.2022 | 17:12:00 | ID: 33670 | Ressort: Umwelt | Tier

Wie haben sich die Maikäferschäden entwickelt? – Staatsministerin Kaniber informiert sich im Bayerischen Wald

Breitenberg, Lkr. Passau (agrar-PR) - Die enormen Schäden, die im Jahr 2019 von Maikäfern angerichtet wurden, sind vielen noch in Erinnerung. Damals waren die Landkreise Passau, Freyung-Grafenau und Regen sowie Deggendorf besonders stark von Engerlingschäden betroffen. Grünlandbestände wurden in erheblichem Umfang zerstört. 2022 ist das nächste Hauptschadensjahr, was mit dem dreijährigen Entwicklungszyklus des Maikäfers zusammenhängt. Welche Vorbereitungen wurden getroffen?
Welche Bekämpfungsmöglichkeiten bestehen? Und wie stark sind die Schäden bisher ausgeprägt? Darüber informierte sich Staatsministerin Michaela Kaniber vor Ort im Bayerischen Wald und betonte dabei: „Wir haben aus den massiven Schäden im Jahr 2019 rechtzeitig Konsequenzen gezogen und alles unternommen, damit die Betroffenen bei einem erneuten Befall von Maikäfer-Engerlingen schnell reagieren hätten können. Unser Ziel ist klar: Geschädigte Grünlandflächen, die als Futtergrundlage für die Tierhaltung dringend benötigt werden, müssen möglichst erhalten oder zeitnah wieder saniert werden können, ohne dass unsere Landwirte auch noch förderrechtliche Nachteile erleiden.

Um auf das Hauptschadensjahr 2022 vorbereitet zu sein, hat das Ministerium im Jahr 2021 ein spezielles Monitoring durchführen lassen, das der Freistaat mit 120.000 Euro finanziert hat. Anhand von Grabungen auf über 1.600 Hektar wurden Befallsgebiete und die Befallsstärke analysiert. Dafür zogen die Experten rund 8.700 Proben. Ergebnis des Monitorings: Auf etwa 30 Prozent der untersuchten Flächen musste mit schwerwiegenden Schäden gerechnet werden.

In enger Abstimmung mit dem Umweltministerium eröffnete das Landwirtschaftsministerium den Landwirten drei Bekämpfungswege für dieses Jahr: Erstens eine förderunschädliche Grünlanderneuerung, zweitens die temporäre Ackernutzung und drittens der Anwendung von Exigon. Dabei handelt es sich um ein Pflanzenschutzmittel, das aus einem speziellen Pilz besteht, der die Engerlinge befällt. Die dafür notwendigen Genehmigungsverfahren sind seit dem Frühjahr geöffnet.

Die erfolgreichste Bekämpfungsmethode, die auch von der Landwirtschaftsberatung empfohlen wird, ist die mechanische Bodenbearbeitung mit Fräse oder Kreiselegge, verbunden mit einer anschließenden Neueinsaat des Grünlands. Ziel sollte laut Agrarministerium immer sein, das Grünland erst gar nicht zerstören zu müssen. Deshalb erforscht die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums, wie es gelingen kann, die Engerlinge mechanisch abzutöten, ohne dabei das Grünland zu zerstören. Das Forschungsvorhaben ist mit 160.000 Euro dotiert.

Vor Ort bestätigte sich: Die Landwirte konnten bisher gute Grünlanderträge erwirtschaften. Ein günstiger Witterungsverlauf im Frühjahr und Frühsommer hat schwerwiegende Grünlandschäden in größerem Umfang bislang verhindert. Insbesondere auf Grund der aktuell anhaltenden Trockenheit und hohen Temperaturen kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass in den nächsten Wochen die Schadensentwicklung Fahrt aufnimmt, insbesondere dort, wo die Schadschwelle nach wie vor überschritten ist.
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