Schwerin (agrar-PR) - "Hochwasserereignisse sind natürliche Ereignisse, deren Eintreten nur
begingt vorhergesagt werden kann. Daher ist es notwendig, vorbeugenden
Hochwasserschutz zu betreiben", betonte Landwirtschafts- und
Umweltminister Dr. Till Backhaus heute bei der Bauabnahme der
Hochwasserschutzanlage in Neu Kaliß. In nur einjähriger Bauzeit wurde in
der Ortslage Neu Kaliß durch Kombination von Deichbau auf 800m und
Einbau von Stahlspundwänden auf 950m eine insgesamt 1750m lange neue
Hochwasserschutzanlage errichtet. In der Ortslage Heiddorf erfolgte
diese durch den Bau einer verklinkerten Spundwand längs des
Müritz-Elde-Wasserstraße-Umfluters auf 200m. Die Übergabe erfolgt ein
Jahr früher als ursprünglich geplant.
Dieses
Hochwasserschutzvorhaben ist Bestandteil der Konzeption Hochwasserschutz
Elbe und deren Rückstaugebiete im Land Mecklenburg-Vorpommern.
Insbesondere die Hochwasserereignisse vom August 2002, vom Januar 2003
und April 2006 haben auf die Dringlichkeit eines effektiven
Hochwasserschutzes im Bereich Neu Kaliß und Heiddorf hingewiesen.
Der
Minister wies darauf hin, dass es durchaus nicht selbstverständlich
sei, die Flächen für den Bau von Hochwasserschutzanlagen kostenfrei zur
Verfügung gestellt zu bekommen.
"Gemeinde, Wasser- und
Schifffahrtsamt, die Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Altlasten
Mecklenburg –Vorpommern mbH, aber auch private Eigentümer haben dies
getan. Das zeigt mir, dass man sich hier durchaus bewusst ist, dass das
Land Hochwasserschutzmaßnahmen nicht zum Selbstzweck durchführt, sondern
zum Schutz der Bürger und ihres Eigentums", so Backhaus.
Für den
Deichkörper wurden 10.000 m³ Sand und 2.000m³ Mutterboden eingebaut, für
die Deichverteidigungswege 3.500m² Betonsteinpflaster verlegt und 800t
Spundbohlen eingebracht. Das Kernstück der Baumaßnahme stellt die
Herstellung der Hochwasserschutzwand auf 750m Länge an der
Müritz-Elde-Wasserstraße von unterhalb der Schleuse Findenwirunshier bis
zur Alten Papierfabrik dar.
Die Vielzahl der Leitungskreuzungen
bekannter und unbekannter Lage im Bereich der Müritz – Elde –
Wasserstraße und auf dem Gelände der Alten Papierfabrik, die Sicherung
der vorhandenen Bebauung, die Baudurchführung im denkmalgeschützten
Bauschpark und die Gewährleistung der Schifffahrt auf der MEW stellten
hohe Anforderungen an die Bautechnologie. Die Kosten der
Hochwasserschutzvorhaben betragen 2,5 Millionen Euro.
Bestandteil
der Maßnahme sind umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im
Bauschpark, sowie Anpflanzungen im Bereich des ehemaligen Bahndamms in
der Gemeinde.
"Durch die neuen Schutzanlagen besteht für die
Gemeinde Neu Kaliß ein Hochwasserschutz analog dem der Stadt Dömitz.
Insbesondere für die direkt an der Müritz-Elde-Wasserstraße lebenden
Einwohner haben sich die Bedingungen für den Schutz des Lebens und der
Gesundheit sowie der Infrastruktur erheblich verbessert. Die Maßnahmen
dienen darüber hinaus ebenfalls den Einwohnern im gesamten Polder
Floßgraben mit den Ortslagen Groß Schmölen, Klein Schmölen und Teilen
der Gemeinde Alt – Kaliß.