Schwerin (agrar-PR) - Die Ankündigung der BVVG, die Ausschreibung von Gewässern bis zum
Jahresende auszusetzen, kann nach Auffassung von Umweltminister Dr.
Till Backhaus nur ein "erster Schritt" sein.
"Ich fordere die Bundesregierung auf, die Pläne zur Privatisierung von Gewässern gänzlich zu stoppen",
so Backhaus.
Gewässer
könne man nicht unter "rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten"
betrachten. Sie haben eine unschätzbare Bedeutung für den Naturschutz,
für Fischerei und den Angelsport, für die Naherholung und den
Tourismus. "Wasser ist kostbar. Verantwortungsloser Umgang mit diesem
Grundelement des Lebens kann weitreichende Folgen haben, die heute noch
gar nicht umfassend abzuschätzen sind", argumentiert Backhaus.
Er
schlägt deshalb vor, die Gewässer, die sich noch im Bestand der BVVG
besitzen, an die Länder zu übertragen, ähnlich wie es mit Flächen aus
dem Nationalen Naturerbe geschehen ist.
"Eine Privatisierung der
Gewässer würde den sozialen Frieden in den Kommunen, in den Vereinen,
zwischen den Unternehmen gefährden, wie Erfahrungen aus Brandenburg
zeigen", so Backhaus. Man könne noch so viele Regelungen in die
Verträge aufnehmen. Letztlich werde es immer wieder Interessen geben,
die sich entgegenstehen.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 227
Gewässer von unterschiedlicher Größe, die noch im Bestand der BVVG
sind. Sie umfassen eine Fläche von insgesamt ca. 4200 ha.
Insgesamt
verfügt die BVVG noch über etwa 15.000 ha Gewässer. Die überwiegende
Mehrheit dieser Flächen befindet sich in den Ländern Brandenburg und
Mecklenburg-Vorpommern.