Berlin (agrar-PR) - Das Bundeskabinett hat am 2. September 2009
den Aktionsplan der Bundesregierung zur stofflichen Nutzung
nachwachsender Rohstoffe verabschiedet.
"Der Aktionsplan ist ein
wichtiger Impuls, um neben der energetischen Nutzung nachwachsender
Rohstoffe auch die stoffliche Nutzung voranzubringen," sagte
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner heute in Berlin.
"Er bildet ein Gesamtkonzept, mit dessen Hilfe
eine deutliche und anhaltende Steigerung des Biomasseanteils bei der
Rohstoffversorgung in Deutschland erreicht werden kann. Eine
Intensivierung der stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe ist
notwendig, um die international führende Rolle Deutschlands in diesem
Bereich zu sichern und auszubauen."
Der Aktionsplan wurde unter Federführung des
Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
erarbeitet und ergänzt den im April 2009 erarbeiteten
Biomasse-Aktionsplan, der sich auf die energetische Nutzung
nachwachsender Rohstoffe konzentrierte.
Die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe
vereint ein hohes Innovationspotenzial mit einer hohen Wertschöpfung
durch Erzeugung, Verarbeitung und Nutzung nachwachsender Rohstoffe.
Darüber hinaus leistet sie wichtige Beiträge zum Klimaschutz und zur
Sicherheit der Rohstoffversorgung in Deutschland. Schließlich hilft sie
mit, Abfälle, die oftmals teuer zu entsorgen sind, zu vermeiden.
Insbesondere im Bereich der Herstellung von biobasierten Chemikalien
(Weiße Biotechnologie) und Werkstoffen ist in den kommenden Jahren mit
hohen Wachstumsraten zu rechnen. "Schon jetzt trägt die stoffliche
Nutzung nachwachsender Rohstoffe dazu bei, 53 000 Arbeitsplätze in
Deutschland zu sichern. Darüber hinaus ist der größte Teil der 1,2
Millionen Beschäftigen im Holz- und Forstbereich der stofflichen
Nutzung zuzurechnen. Ein erheblicher Teil dieser Arbeitsplätze liegt in
den ländlichen Räumen und stärkt dort Wertschöpfung und Beschäftigung."
so Aigner.
Der Aktionsplan umfasst zwölf Handlungsfelder, in
denen sich die Bundesregierung besonders engagiert,
um den weiteren
Ausbau der stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe zu unterstützen
und zu fördern. Die Umsetzung des Aktionsplans ist eine
Querschnittsaufgabe, die nur von Politik, Unternehmen, Verbänden,
Wissenschaft und Verbrauchern unter Flankierung der politischen Akteure
in Brüssel gemeinsam verwirklicht werden kann. Die Umsetzung der
Maßnahmen des Aktionsplans soll nach zwei Jahren überprüft werden.
Der Aktionsplan wird am 8. September in einer halbtägigen
Veranstaltung in Berlin in der Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere
Informationen dazu finden Sie unter
www.fnr.de/aktionsplan/.