09.06.2023 | 16:47:00 | ID: 36557 | Ressort: Umwelt | Umweltpolitik

foodwatch und Campact fordern Verkaufsstopp für Dürre-Erdbeeren aus Spanien

Berlin (agrar-PR) - Protestaktion an deutsche Supermärkte gestartet
Die Verbraucherorganisation foodwatch und die Bürgerbewegung Campact haben deutsche Supermärkte aufgefordert, keine Erdbeeren mehr aus dem von Dürre bedrohten Gebiet um den Doñana-Nationalpark in Südspanien zu verkaufen. Edeka, Rewe, Lidl und Aldi seien wichtige Abnehmer von spanischen Erdbeeren und trügen daher eine Mitverantwortung für die Wasser-Krise. Die vier großen deutschen Handelskonzerne müssten jetzt mit einem Verkaufsstopp Druck auf die Regionalregierung in Andalusien machen, den einzigartigen Nationalpark zu schützen. Campact und foodwatch starteten unter https://www.foodwatch.org/de/mitmachen/edeka-lidl-co-kein-wasserraub-fuer-erdbeeren eine Online-Petition, mit der sich Verbraucher:innen dem Protest anschließen können.

„Für saftige Erdbeeren in deutschen Supermärkten trocknet in Südspanien ein einzigartiges Naturparadies aus. Ein Drittel der in Spanien unter enormen Wasserverbrauch angebauten Früchte landet in Deutschland, größtenteils direkt im Supermarktregal. Aldi, Rewe und Co. sind mitverantwortlich dafür, wenn sich der Doñana-Nationalpark in eine trockene Ödnis verwandelt. Die Handelskonzerne müssen die Dürre-Erdbeeren jetzt aus ihren Regalen räumen“, forderte foodwatch-Geschäftsführer Chris Methmann. Die Verbraucherorganisation kritisierte, die Handelskonzerne wüssten genau um die Umweltfolgen des Erdbeeranbaus in der Region. Bereits im vergangenen Jahr hatten mehrere europäische Agrar- und Lebensmittelunternehmen, darunter auch Aldi, Lidl, Rewe und Edeka, die andalusische Regierung aufgefordert, den Nationalpark besser zu schützen. Passiert ist bisher allerdings wenig. Im Gegenteil: Die Regionalregierung will den illegalen Wasserraub in dem Gebiet jetzt per Gesetz erlauben.

Der Doñana-Nationalpark in Andalusien ist das größte Feuchtgebiet Europas und ein einzigartiger Lebensraum für seltene Tiere. Das Weltnaturerbe leidet jedoch unter massivem Wassermangel aufgrund anhaltender Dürren und der Klimakrise. Die Landwirtschaft verschärft die Wasserknappheit: Für den Anbau von Himbeeren und Erdbeeren verbrauchen Agrarbetriebe extrem viel Wasser – über 1.000 illegale Brunnen zapfen dem Park das Wasser ab. Nach Angaben der Umweltorganisation WWF verbraucht die Herstellung eines Kilos Erdbeeren ungefähr 300 Liter Wasser.

+++ Gemeinsame Petition von Campact und foodwatch: https://www.foodwatch.org/de/mitmachen/edeka-lidl-co-kein-wasserraub-fuer-erdbeeren +++

Mehr Informationen und Quellen:
• Brief von Europäischen Lebensmittelhändlern an Regionalregierung in Andalusien: https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Unternehmen/Donana-Company-Letter-2022.pdf

• Ein Drittel aller spanischen Erdbeeren landet in Deutschland: https://www.spiegel.de/wirtschaft/andalusien-wasserintensiver-erdbeeranbau-sorgt-in-spanien-fuer-streit-a-590a70f3-2480-48f9-9455-9e96ee99b8f1

• WWF zum Erdbeer-Anbau im Doñana-Nationalpark: https://www.wwf.de/2023/maerz/totenglocke-fuer-die-donana

Pressekontakt:
foodwatch, Andreas Winkler
E-Mail: presse@foodwatch.de
Mobil: +49 (0)174 / 3 75 16 89

Campact, Maria Henk
E-Mail: presse@campact.de
Mobil: +49 (0)173 / 25 18 013
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