Berlin (agrar-PR) -
Eine Meerjungfrau aus Eis hat der Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland (BUND) heute zu Beginn des Weltklimagipfels
vor das Konferenzzentrum "Bella Center" in Kopenhagen gestellt. Mit der
schmelzenden "Kleinen Meerjungfrau" - dem Wahrzeichen der dänischen
Hauptstadt - demonstrieren dort mehrere Aktivisten der
Umweltorganisation für ein wirksames Klimaschutzabkommen. Transparente
wie "Kopenhagen muss gelingen, Klimaschutz jetzt!" und "A just
agreement in Copenhagen, save the climate now!" unterstreichen ihr
Anliegen.
Seit heute verhandelt die internationale
Gemeinschaft in Kopenhagen über ein neues Abkommen zum Schutz des
Klimas, das die Verpflichtungen des Kyoto-Protokolls nach 2012
weiterführen soll. Das Zögern der Industriestaaten bei der Festlegung
verbindlicher Klimaschutzziele und fehlende Zusagen von Finanzmitteln
für Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen in den Entwicklungsländern
dämpfen jedoch die Erwartungen an den Gipfel.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Die
Klimaerwärmung auf unter zwei Grad zu halten ist eine der schwierigsten
Aufgaben der Weltgemeinschaft. Gelingt dies nicht, werden die Schäden
und das Leid durch Dürren, Hurrikans und Überschwemmungen alles bisher
Dagewesene in den Schatten stellen. Die Welt muss in Kopenhagen zeigen,
dass sie wie beim Abkommen zum Schutz der Ozonschicht eine globale
Umweltkrise abwenden und wirksame Klimaschutzmaßnahmen beschließen
kann. Reichere Nationen wie die EU-Staaten müssen ihre Hausaufgaben
machen und in ihren Ländern die Treibhausgase um 45 Prozent bis 2020
senken."
Antje von Broock, BUND-Klimaexpertin und
Beobachterin der Verhandlungen in Kopenhagen: "Die Industriestaaten
müssen jetzt beweisen, dass es ihnen ernst ist mit dem Klimaschutz. Sie
tragen die größte Verantwortung für den Klimawandel, deshalb müssen sie
ihre CO2-Emissionen zuerst drastisch reduzieren und zugleich
den armen Ländern helfen, die Herausforderungen des Klimawandels zu
bewältigen. Nur dann werden auch alle beim globalen Klimaschutz
mitziehen."
Von den USA erwartet von Broock, dass sie sich in
Kopenhagen zu einem international gültigen Klimavertrag bekennen. Der
weltgrößte "Klimasünder" zögere leider immer noch, sich in einem
völkerrechtlich verbindlichen Abkommen auf ausreichende
Klimaschutzziele festzulegen. Neben weiteren Bremser-Staaten wie
Kanada, Japan und Australien hätten jedoch auch Deutschland und die
Europäische Union ihre frühere Vorreiterrolle beim globalen Klimaschutz
inzwischen verloren. Insbesondere die gegenwärtige Tendenz,
Klimaschutzmaßnahmen in ärmeren Regionen der Welt nicht zusätzlich zur
Entwicklungshilfe zu finanzieren, hält von Broock für fatal. Die
Regierungsfraktionen im Deutschen Bundestag hätten bereits beschlossen,
Unterstützungen beim Kampf gegen Armut und Hunger mit Hilfen beim Kampf
gegen den Klimawandel zu verrechnen.
Mehr Informationen
zum Klimagipfel in Kopenhagen
zur Online-Petition "Klimagerechtigkeit jetzt!"
zur Aktion Menschliche Welle in Kopenhagen