Berlin (agrar-PR) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die knapp
1.500 Direktkandidaten der im Bundestag vertretenen Parteien zum
Atomausstieg, zum Neubau von Kohlekraftwerken und zur Gentechnik in der
Landwirtschaft befragt. Rund zwei Drittel (973) haben bislang am
BUND-Kandidatencheck teilgenommen; darunter prominente Kandidaten wie
Frank-Walter Steinmeier und Ulla Schmidt, Jürgen Trittin und Claudia
Roth, Guido Westerwelle und Dirk Niebel, Gregor Gysi und Dietmar
Bartsch, Ursula von der Leyen und Annette Schavan.
Von den 31 prominenten Bundesministern, Partei- und
Fraktionsvorsitzenden, Spitzenkandidaten sowie
Schattenkabinettsmitgliedern und Generalsekretären, die geantwortet
haben, sind fast alle auf Parteilinie. Lediglich Verkehrsminister
Tiefensee und Finanzminister Steinbrück sind – anders als ihre Partei –
für Gentechnik in der Landwirtschaft.
Ein bunteres Bild ergibt ein Blick auf die
Antworten aller Kandidaten: Etwas mehr als 75 Prozent der
Direktkandidaten, die bisher am BUND-Check teilgenommen haben, lehnen
längere Laufzeiten von Atomkraftwerken ab, darunter 11 Kandidaten der
Union und 10 der FDP. 56 Prozent sprechen sich gegen den Neubau von
Kohlekraftwerken aus, darunter 28 Kandidaten der FDP, 49 der SPD und 19
der Union.
76 Prozent aller Kandidaten sind für den Verzicht auf
Gentechnik in der Landwirtschaft – darunter 26 der Union und 20 der
FDP.
Olaf Bandt, Direktor Politik und Kommunikation des
BUND: "Es ist erfreulich, dass eine große Mehrheit der Kandidaten gegen
längere Laufzeiten von Atomkraftwerken und gegen Gentechnik in der
Landwirtschaft ist. Und es ist erfreulich, dass sich bei der SPD, der
Union und der FDP zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten finden, die
in drei zentralen Fragen der Umweltpolitik weiter sind als ihre
Parteiführung."
Am häufigsten haben mit 87 Prozent die Kandidaten
von Bündnis 90/Die Grünen geantwortet, dicht gefolgt von der SPD mit 83
Prozent. 72 Prozent der Direktkandidaten der Linken und 51 Prozent der
FDP beteiligten sich ebenfalls. Eine geringere Bereitschaft, den
Wählern Auskunft zu geben, zeigten die Kandidaten der Union. Von ihnen
stellten sich bislang erst 35 Prozent dem BUND-Kandidatencheck.
In mehr als der Hälfte der Wahlkreise wurden zudem
Fragen mit besonderem regionalen Bezug gestellt. Mit den Ergebnissen
können sich die Wähler in Augsburg und Aachen, in Salzgitter und
Stuttgart ein genaueres Bild vom umweltpolitischen Profil der
Kandidaten in der Region machen.
Mehr Informationen:
BUND-KandidatInnencheck
Promicheck