Schwerin (agrar-PR) - Die vom 7. bis 18. Dezember 2009 in Kopenhagen stattfindende
Klimakonferenz gilt als Meilenstein für die Verabschiedung eines
international gültigen Klimaschutzvertrages, der das 2012 auslaufende
Kyoto-Protokoll ersetzen soll. Dabei erlangt das sogenannte
"20 C-Ziel" eine immer größere Bedeutung.
"Wenn
es uns gelingt, die Erderwärmung langfristig auf maximal 20 Celsius zu
beschränken, bleiben katastrophale Klimaänderungen höchstwahrscheinlich
aus. Dafür ist es dringend notwendig, die Emission von Treibhausgasen
zu mindern. Dies sollte auf der Konferenz in Kopenhagen in einem
verbindlichen Abkommen für die Zeit nach 2012 festgeschrieben werden",
fordert der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz
Dr. Till Backhaus im Vorfeld des am kommenden Montag beginnenden
Weltklimagipfels.
Der Minister verweist auf die durch das
Landwirtschafts- und Umweltministerium entwickelten
Klimaschutzprojekte. Um die Möglichkeiten des ländlichen Raumes im
Klimaschutz stärker zu nutzen sei gemeinsam mit der Akademie für
Nachhaltige Entwicklung das Coaching von Bioenergiedörfern entwickelt
worden. Ziel sei es, die Potenziale der regenerativen Energien im
ländlichen Raum stärker zu nutzen.
Besonders wichtig sei es, die
Menschen von der Notwendigkeit des Klimaschutzes zu überzeugen und zum
aktiven Handeln zu animieren. "Gemeinsam mit der Neuen
Verbraucherzentrale und dem Landesjugendring führen wir derzeit den
Landesumweltwettbewerb unter dem Titel "Weichensteller: Gutes Klima für
eine Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern" durch. Während andere
Wettbewerbe eher über geringe Teilnehmerzahlen klagen, haben wir
aufgrund der starken Nachfrage den Wettbewerbszeitraum bis Mitte Januar
2010 erweitert", teilte der Minister mit.
Allein durch den
verstärkten Einsatz regenerativer Energien sei das 20 C-Ziel jedoch
nicht zu erreichen. Dazu bedürfe es auch der Nutzung von
Kohlenstoffsenken wie Wald und Moor. "Mit dem Projekt der Waldaktie
haben wir in den letzten zwei Jahren deutliche Akzente gesetzt", so der
Minister. "Der Ansatz, das aus dem Tourismus stammende Kohlendioxid
durch Bäume wieder zu binden, findet national und international große
Aufmerksamkeit. Rund 10.000 Waldaktien konnten inzwischen verkauft
werden und das Projekt wurde mehrfach ausgezeichnet. Neben dem
Klimaschutzaspekt wurde insbesondere der Umweltbildungscharakter
gewürdigt."
Neben dem Wald sollten aber auch Holzprodukte als
Kohlenstoffsenken stärker berücksichtigt werden. "Langlebige
Holzprodukte binden teilweise für Jahrzehnte den Kohlenstoff, diese
Senke wurde bislang überhaupt noch nicht berücksichtigt!", so der
Minister.
Ebenso wichtig sei die gezielte und intelligente
Wiedervernässung von Mooren, wodurch der Atmosphäre erhebliche
Treibhausgasmengen erspart bleiben. Das Ministerium für Landwirtschaft,
Umwelt und Verbraucherschutz habe sich dieser Herausforderung gestellt
und ein auch im internationalen Maßstab einmaliges Moornutzungs und
–schutzkonzept aufgelegt. Es sieht vor, die Leistungen der Moore in den
Bereichen Klimaschutz, nachwachsende Rohstoffe, Artenvielfalt und
Wassermanagement zusammenzuführen und wo immer möglich auch in
geldwerten Einheiten umzurechnen.