19.05.2015 | 17:20:00 | ID: 20355 | Ressort: Umwelt | Umweltpolitik

Neuer Schwung für den Naturschutz

Norden (agrar-PR) - Sicherung der Natura 2000-Gebiete durch die Kommunen geht voran

„Neuen Schwung für den Naturschutz\" hat Umwelt-Staatssekretärin Almut Kottwitz ausgemacht: „Der jetzt vorgelegte zehnte Jahresbericht des NLWKN macht deutlich, dass es uns gelungen ist, den Naturschutz in Niedersachsen wieder zu stärken\". Das macht sie auch daran fest, dass die lange vernachlässigte Sicherung der Natura 2000-Gebiete in Niedersachsen durch die Kommunen voran geht - dank der Beratung und Unterstützung durch den NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). Die zahlreichen Kontakte zwischen NLWKN und Kommunen lassen den Schluss zu, dass rund 80 Verfahren jetzt zumindest in Vorbereitung sind.

Für die Sicherung der Natura 2000-Gebiete in Niedersachsen sind in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle 52 kommunale Untere Naturschutzbehörden zuständig, also Landkreise, kreisfreie sowie einige große selbstständige Städte und die Region Hannover. Nach einschlägiger Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes sind Natura 2000-Gebiete hoheitlich zu sichern. Sie müssen in der Regel als Naturschutzgebiet oder Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen werden. Viele der Unteren Naturschutzbehörden haben nur wenig Erfahrung mit der Ausweisung von Schutzgebieten - deshalb gibt es vom NLWKN kompetente und professionelle Unterstützung.

Die erforderliche Sicherung der niedersächsischen Natura 2000-Gebiete - das sind jene, die entsprechend der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gemeldet wurden sowie die EU-Vogel-schutzgebiete - als Natur- oder Landschaftsschutzgebiete ist in der Vergangenheit in vielen Fällen unterblieben. „Aufgrund einer Klagedrohung der Europäischen Union ist nun Eile geboten; die Defizite müssen von den Unteren Naturschutzbehörden dringend behoben werden\", betonte Kottwitz. Der NLWKN hat deshalb eine Reihe von Arbeitshilfen entwickelt, die die verantwortlichen Behörden zusammen mit der in jedem einzelnen Verfahren zur Unterschutzstellung angebotenen fachbehördlichen Beratung mit dem nötigen Rüstzeug versehen sollen.

Wichtigster Bestandteil der Arbeitshilfen ist eine Musterverordnung für Naturschutzgebiete, deren Anwendung sicherstellen soll, dass alle fachlich und rechtlich gebotenen Komponenten auch tatsächlich enthalten sind, sowie eine Handreichung zur korrekten Anwendung. Das Paket enthält des Weiteren Hinweise zur kartographischen Gestaltung der Verordnungskarten. Abgerundet werden die Arbeitshilfen durch eine Reihe weiterer verfahrensunterstützender Unterlagen, eine Erlasssammlung und eine Sammlung von Abwägungsvorschlägen.

Der Service des NLWKN geht noch weiter: Grundlage einer weiteren Beratungsleistung sind Bestandserfassungen der Arten und Lebensraumtypen, die in den Natura 2000-Gebieten seit 2001 durchgeführt werden. Die EU-Vogelschutzgebiete wurden bereits einmal vollständig hinsichtlich der für die Ausweisung maßgeblichen Vogelarten kartiert. Derzeit laufen Folgekartierungen. In einigen Teil-Gebieten findet ein jährliches Monitoring statt. Auf dieser Grundlage kann die Staatliche Vogelschutzwarte im NLWKN die Unteren Naturschutzbehörden bei der Sicherung der EU-Vogelschutzgebiete kompetent beraten.

Die im vergangenen Jahr angekündigte Naturschutzstrategie für Niedersachsen sei ebenfalls auf dem Weg, das Programm „Niedersächsische Moorlandschaften\" ist als eigenständiges Modul in die Gesamtkonzeption des Landschaftsprogramms eingebunden, ebenso das Programm „Niedersächsische Gewässerlandschaften\", das in enger Kooperation zwischen Wasserwirtschaft und Naturschutz im NLWKN konzipiert wird.

Kottwitz lobte ausdrücklich diese enge Kooperation, die nur möglich sei, weil Niedersachsen in dieser Hinsicht quasi ein Alleinstellungsmerkmal vorweisen könne. „Die Fachbereiche Naturschutz und Wasserwirtschaft arbeiten gemeinsam unter dem Dach eines Landesbetriebs, und zwar sowohl was die fachbehördliche Grundlagenarbeit angeht als auch in der praktischen Umsetzung von Projekten\". Einer der entscheidenden Vorteile für dieses Konstrukt: Gemeinsame Projekte wie in der Fließgewässerentwicklung, in der Weiterentwicklung der Fluss-Auen oder im Küstenschutz, etwa wenn es um die Rückverlegung von Deichen zum Vorteil des Naturschutzes geht, können aus einem Guss angepackt und umgesetzt werden.


Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz
Herma Heyken
NLWKN-Direktion
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