11.01.2017 | 16:55:00 | ID: 23506 | Ressort: Umwelt | Umweltpolitik

Sturmflutschäden an der Ostküste: Land ergreift kurzfristig Sofortmaßnahmen für Deichsicherung auf Fehmarn

Kiel (agrar-PR) -

Die Sturmflut an der Ostseeküste Anfang Januar hat nach erster Einschätzung vereinzelt zu Schäden an den Hochwasserschutzanlagen des Landes und einzelner Wasser- und Bodenverbände geführt. Zudem kam es an einigen Steilufern zu Abbrüchen, was für die Hochwassersicherheit aber keine Bedeutung hat. In Tourismusgemeinden ist vielerorts Sand von den Stränden weggespült worden, aber auch hier wirkt sich das nicht auf die Hochwassersicherheit aus.

Vor allem der in der Zuständigkeit des Landes stehende Regionaldeich Wallnau auf Fehmarn wurde bei der Sturmflut in der Nacht vom 4. auf den 5. Januar auf einer Länge von knapp 300 Metern stark beschädigt. Heute (11. Januar 2017) wird mit einer Sofortsicherung der Außenböschung des Deiches begonnen. Die Kosten der Sicherungsmaßnahme betragen rund 200.000 Euro. "In Anbetracht der noch nicht beendeten Sturmflutsaison ist das unbedingt erforderlich.

Dann soll der Deich in zwei weiteren Schritten möglichst dieses und nächstes Jahr mit rund 2,5 Millionen Euro grundlegend verstärkt werden", sagte Umweltminister Robert Habeck heute (11. Januar 2017).

"Küstenschutz spielt auch an der Ostsee eine wichtige Rolle. Deshalb fördert das Land auch in erheblichem Umfang Küstenschutzmaßnahmen von Kommunen und Wasser- und Bodenverbänden." Die kommunalen Hochwasserschutzanlagen u. a. in Heiligenhafen und Timmendorf haben die in sie gesetzten Erwartungen nach dem jetzigen Erkenntnisstand erfüllt und die Sturmflut gut überstanden.

Zu den Abbrüchen an Steilufern erklärt Minister Habeck: "Selbstverständlich bedeutet das für die Grundstückseigentümer im Einzelnen Beeinträchtigungen.

Die natürliche Entwicklung der Steilufer ist aber zentrales Element der Ausgleichsküste an der Ostsee. Das von den Steilküsten abgespülte Material dient der Versorgung der angrenzenden Strände mit Sediment. Die bei der Sturmflut ausgeräumten Strände werden hierdurch sowie die bei auflandigen Winden stattfindenden Transporte aus den tieferen Bereichen überwiegend auf natürlichem Weg regeneriert. Damit gehört es zur Stabilität der Küste insgesamt dazu."

In der Nacht vom 4. auf den 5. Januar war es an der gesamten schleswig-holsteinischen Ostseeküste zu einer schweren Sturmflut gekommen.

Dabei wurde der Regionaldeich Wallnau stark beschädigt. Darüber hinaus kam es zu Überflutungen einzelner tiefer gelegener Bereiche an der Küste. U. a. im Bereich von Stein kam es zu Abbrüchen an der Steilküste. Zudem räumte die Sturmflut die Strände in einem mehr- oder minder großen Umfang aus, u. a im Bereich von Schönberg und Heilgenhafen. Weiterhin sind vereinzelte Schäden an Deckwerken zu verzeichnen, die in kommunaler Trägerschaft die Erosion von Ufern und Wegen an der Küste verhindern sollen. Auf die Hochwassersicherheit hat dies keinen Einfluss.

 

Hintergrund

Nach dem Wasserhaushalts- und dem Landeswassergesetz muss sich jeder eigenständig vor Schäden durch Hochwasser schützen. Die Kommunen und Wasser- und Bodenverbände übernehmen diese Aufgabe für ihre Anwohner. Zur ergänzenden Eigenvorsorge sollte insbesondere in dem Fall, dass Schutzanlagen nicht vorhanden sind, eine geeignete Versicherung abgeschlossen werden.

Das Land hat beim Küstenschutz nur einzelne Aufgaben per Gesetz zugewiesen bekommen. Dazu gehören der Bau und die Instandhaltung der Landesschutzdeiche sowie der Regionaldeiche auf den Inseln und Halligen. Das ergibt sich aus der besonderen Gefährdungseinschätzung: Überall dort, wo Fluten nicht nur einzelne Häuser oder Straßen, sondern ganze Landstriche verwüsten könnten, ist die Erhaltung des vorhandenen Schutzes Landesaufgabe. An der Ostküste gibt es so etwa 68 Kilometer Landesschutzdeiche. Sonst sind an der Ostküste - mit Ausnahme von Fehmarn aufgrund der Insellage - die Kommunen und Wasser- und Boden-Verbände zuständig. Allerdings unterstützt das Land die Kommunen und Wasser- und Boden-Verbände finanziell beim vorsorgenden Hochwasserschutz. So wurde der Hochwasserschutz in Heiligenhafen (rund 7,7 Millionen Euro), in Scharbeutz (rund 8,5 Millionen Euro) und Timmendorfer Strand (rund 13,7 Millionen Euro) in den letzten Jahren vom Land gefördert - mit insgesamt knapp 30 Millionen Euro.



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